09.05.2013 Aufrufe

Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Exports" zu schaffen. Zum Zentrum dieser neuen Aufgabe<br />

wur<strong>de</strong> das KSD. Auftraggeber waren in <strong>de</strong>r Regel<br />

die NVA <strong>und</strong> die an<strong>de</strong>ren Schutz- <strong>und</strong> Sicherheitsorgane<br />

<strong>de</strong>r DDR. (Vgl. Erster Teilbericht, BT-Drucksache<br />

12/3462, Dokument-Nr. 153, S. 1166)<br />

Einziges Beispiel war jedoch die Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

Sturmgewehrs „Wieger 940" im Nato-Kaliber. Auftraggeber<br />

war die IMES GmbH, Auftragnehmer das<br />

KSD. Unterzeichnet wur<strong>de</strong> eine entsprechen<strong>de</strong> Vereinbarung<br />

von <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Aufsichtsorganen,<br />

<strong>de</strong>m Bereich Kommerzielle Koordinierung <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>m MALF. Anschließend wur<strong>de</strong> die Vereinbarung<br />

<strong>de</strong>m SED-Generalsekretär Honecker zur Bestätigung<br />

vorgelegt. An <strong>de</strong>n Importen von Anlagentechnik zur<br />

Herstellung dieses Gewehrs waren zahlreiche staatliche<br />

Stellen beteiligt. Zum tatsächlichen Vertrieb dieses<br />

Produkts kam es jedoch nicht mehr. (Dokument-<br />

Nr. 186-187)<br />

Zur Umsetzung <strong>de</strong>r Pläne trafen die zuständigen<br />

staatlichen Stellen <strong>und</strong> Betriebe zusammen mit <strong>de</strong>m<br />

Bereich Kommerzielle Koordinierung Vereinbarungen,<br />

wonach dieser auf Kreditbasis die Finanzierung<br />

für die Importe vornahm. Unterzeichnet wur<strong>de</strong>n diese<br />

sog. Industrievereinbarungen vom KSD, <strong>de</strong>m MALF,<br />

<strong>de</strong>r IMES GmbH <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Bereich Kommerzielle Koordinierung.<br />

Eine Bestätigung durch die Staatliche<br />

Plankommission erfolgte dann, wenn diese in die Finanzierung<br />

mit einbezogen war. Zur Tilgung, so lautete<br />

die Vereinbarung, stellte das KSD zu einem späteren<br />

Zeitpunkt <strong>de</strong>m Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

einen entsprechen<strong>de</strong>n Teil seiner Produktion<br />

zum Export zur Verfügung.<br />

Produktion für <strong>de</strong>n außerplanmäßigen „NSW-Export"<br />

Mit <strong>de</strong>r laut Beschluß <strong>de</strong>s ZK <strong>de</strong>r SED begrün<strong>de</strong>ten<br />

<strong>und</strong> am 16. Oktober 1984 vom Ministerrat bestätigten<br />

„Konzeption zur Steigerung <strong>de</strong>s NSW-Expo rts militärischer<br />

Technik <strong>und</strong> Bewaffnung für <strong>de</strong>n Zeitraum bis<br />

1990", die sowohl für <strong>de</strong>n planmäßigen als auch für<br />

<strong>de</strong>n außerplanmäßigen Export durch <strong>de</strong>n Bereich<br />

Kommerzielle Koordinierung Gültigkeit hatte, sollte<br />

die Eigenproduktion von Waffen <strong>und</strong> militärischem<br />

Gerät forciert wer<strong>de</strong>n. Ein erster Schritt erfolgte im<br />

Jahre 1983 mit <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>s Imports einer<br />

<strong>de</strong>n westlichen embargorechtlichen Bestimmungen<br />

unterlegenen Produktionsanlage zur Herstellung <strong>de</strong>r<br />

Munition M 43 als Lizenzproduktion für Maschinengewehre<br />

für das KSD. (Vgl. Erster Teilbericht, BT-<br />

Drucksache 12/3462, Dokument-Nr. 153, S. 1166)<br />

Während seine anfängliche Aufgabe für <strong>de</strong>n Bereich<br />

Kommerzielle Koordinierung hauptsächlich in <strong>de</strong>r Instandsetzung<br />

von bereits in <strong>de</strong>n bewaffneten Organen<br />

vorhan<strong>de</strong>nem Material bestand, erhielt das KSD<br />

nun die Anweisung, mit <strong>de</strong>m Einsatz aller verfügbaren<br />

<strong>und</strong> erreichbaren Mittel die Kapazitäten zu erhöhen.<br />

Die produzierten Güter wur<strong>de</strong>n in die „Staatsreserve"<br />

eingelagert. Über <strong>de</strong>ren weitere Verwendung konnten<br />

die Staatliche Plankommission (SPK) <strong>und</strong> - auf<br />

Antrag an die SPK - <strong>de</strong>r Bereich Kommerzielle Koordinierung<br />

verfügen.<br />

<strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag —12. Wahlperio<strong>de</strong> Drucksache 12/7600<br />

Weitere Leistungen <strong>de</strong>s KSD<br />

Neben Instandsetzungsleistungen <strong>und</strong> Produktion<br />

war das KSD vor allem verantwortlich für die Ersatzteilversorgung<br />

<strong>de</strong>r Geschäftspartner <strong>de</strong>s Bereichs<br />

Kommerzielle Koordinierung. Weiterhin von Be<strong>de</strong>utung<br />

für die Devisenerwirtschaftung waren <strong>de</strong>r Technologietransfer,<br />

Ausbildungsleistungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Einsatz<br />

von Spezialisten aus <strong>de</strong>m KSD, was ebenfalls laut<br />

Konzeption vom 16. Oktober 1984 verstärkt angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n sollte. (Vgl. Erster Teilbericht, BT-Drucksache<br />

12/3462, Dokument-Nr. 153, S. 1166)<br />

Zusammen mit <strong>de</strong>m MALF <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Ministerium für<br />

Werkzeug- <strong>und</strong> Verarbeitungsmaschinenbau (MWV)<br />

beriet <strong>de</strong>r Bereich Kommerzielle Koordinierung im<br />

Jahre 1982 die Errichtung einer Waffen- <strong>und</strong> einer<br />

Munitionsfabrik in Algerien, da die Aussicht auf die<br />

Erwirtschaftung von Devisen in größerem Umfang bestand.<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer Entscheidung <strong>de</strong>s Politbüros<br />

<strong>de</strong>r SED sollte ein Angebot <strong>de</strong>r DDR an Algerien erfolgen.<br />

Dabei sollte das KSD als Erfahrungs- <strong>und</strong> Knowhow-Träger<br />

fungieren sowie Ausbildungsleistungen<br />

für algerische Militärangehörige anbieten, während<br />

<strong>de</strong>m MWV die Aufgabe <strong>de</strong>r Anlagenproduktion übertragen<br />

wer<strong>de</strong>n sollte. Die Fe<strong>de</strong>rführung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

seitens <strong>de</strong>s Außenhan<strong>de</strong>ls sowie die Beantragung zur<br />

Genehmigung durch <strong>de</strong>n Lizenzgeber sollte laut Dr.<br />

Schalck-Golodkowski das Ministerium für Außenhan<strong>de</strong>l<br />

übernehmen. Zur Durchführung dieses Projekts<br />

liegen keine Angaben vor. (Dokument-Nr. 188-<br />

189)<br />

Für Verhandlungen mit <strong>de</strong>n ausländischen Geschäftspartnern<br />

stellte das KSD <strong>de</strong>m Bereich Kommerzielle<br />

Koordinierung die erfor<strong>de</strong>rlichen Spezialisten zur<br />

Verfügung.<br />

Kooperationsverhandlungen mit NS W "- Un terneh<br />

-m en<br />

Als ein weiterer Schritt <strong>de</strong>r Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s KSD <strong>und</strong> zugleich als weiteres Standbein <strong>de</strong>r<br />

Devisenerwirtschaftung erfolgte etwa ab Anfang<br />

1989 in gemeinsamer Konzeption <strong>de</strong>s KSD als Koordinator<br />

<strong>und</strong> Organisator seiner produzieren<strong>de</strong>n Betriebe,<br />

<strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung, <strong>de</strong>r<br />

IMES GmbH <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Ministeriums für Außenhan<strong>de</strong>l<br />

die Kontaktaufnahme mit Unternehmen im westlichen<br />

Ausland. Ziel war die Schaffung neuer Absatzgebiete<br />

mittels Kooperationen auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r zivilen<br />

Flugzeugtechnik zum Zwecke <strong>de</strong>r Devisenerwirtschaftung.<br />

Konkrete Gespräche wur<strong>de</strong>n bereits geführt wegen<br />

<strong>de</strong>r Bildung gemeinsamer Gesellschaften als Koordinierungsorgan.<br />

Dabei sollte das KSD mit seinen Betrieben<br />

FWD (Flugzeugwerft Dres<strong>de</strong>n) <strong>und</strong> INL (Instandsetzungswerk<br />

Ludwigsfel<strong>de</strong>) für die fachlichtechnische<br />

Seite <strong>und</strong> die IMES GmbH für <strong>de</strong>n Bereich<br />

<strong>de</strong>r außenwirtschaftlichen Beziehungen zuständig<br />

sein. Nach <strong>de</strong>n ersten Verhandlungen bil<strong>de</strong>ten sich<br />

En<strong>de</strong> 1989 konkrete Ansatzpunkte auf <strong>de</strong>n Gebieten<br />

<strong>de</strong>r Instandsetzung, vor allem von Flugzeugtriebwerken<br />

(mit <strong>de</strong>r S.N.E.C.M.A., Paris), <strong>de</strong>r Produktion von<br />

Innenausstattung (mit <strong>de</strong>r Deutschen Lufthansa,<br />

Hamburg) <strong>und</strong> von Flugzeug- <strong>und</strong> Ersatzteilen (mit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!