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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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Tabelle 31 Fortsetzung<br />

<strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag - 12. Wahlperio<strong>de</strong> Drucksache 12/7600<br />

1988 1989<br />

1972<br />

1975-1982<br />

1979-1981 1982-1988 1982-1989<br />

Plano KoKo Plano KoKo<br />

Nach Unterlagen Export 11,5 4,6 17,5 . 98,4 45,6 161,5c<br />

<strong>de</strong>r ehemaligen Import 11,1 7,0 19,4 . 78,1 52,5 150,0c<br />

Staatlichen Plankommission<br />

<strong>de</strong>r<br />

Saldo +0,4 -2,4 -1,9 . . +20,2 -6,9 .<br />

DDR in Mrd. VM Saldo.<br />

insges.<br />

-2,0 -1,9 . . +13,4 +11,5<br />

Nach HWWA- Westl. Export 4,787 5,390 23,085 10,931 . 45,490<br />

Welthan<strong>de</strong>lsmatrix IL/ohne Import 5,117 5,806 27,607 13,924 . 38,159<br />

in Mrd. DM- BRD Saldo -0,330 -0,415 -4,522 -2,993 . +7,331<br />

BRD Export 6,783 7,205 . 16,218 . 56,351<br />

Import 7,234 8,101 . 15,580 . 57,789<br />

Saldo -0,451 -0,897 . +0,638 . -1,438<br />

IL <strong>und</strong> Export 11,569 12,595 . 27,148 . 101,84<br />

BRD Import 12,352 13,907 . 29,503 . 95,949<br />

Saldo -0,782 -1,312 . -2,355 . +5,891<br />

a Ohne idH. Angaben in VM. Diese VM war eine reine statistische Rechengröße zum Ausweis <strong>de</strong>s Außenhan<strong>de</strong>ls <strong>de</strong>r DDR.<br />

Eine Relation zum DM-Ausweis läßt sich nicht herstellen. b Außenhan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r DDR, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Planbereich zuzuordnen<br />

war; c Planbereich <strong>und</strong> Bereich KoKo.<br />

Quelle: Zusammengestellt nach Unterlagen <strong>de</strong>r ehemaligen Staatlichen Plankommission <strong>de</strong>r DDR; Statistisches B<strong>und</strong>esamt;<br />

OECD; HWWA-Welthan<strong>de</strong>lsmatrix; eigene Berechnungen.<br />

Abführungen an das MdF <strong>und</strong> die Vorfinanzierung<br />

von Technologieimporten. Die als Rese rven<br />

gehaltenen Mittel waren zwar <strong>de</strong>r Volkswirtschaft<br />

entzogen, sie kamen ihr aber indirekt insofern zugute,<br />

als sie auf Auslandskonten gehalten, <strong>de</strong>r<br />

Vorspiegelung <strong>de</strong>r Kreditwürdigkeit <strong>de</strong>r DDR<br />

dienten <strong>und</strong> dadurch die notwendige Kreditaufnahme<br />

ermöglichten; darüber hinaus hat KoKo<br />

aus seinen Reserven <strong>de</strong>r DABA bzw. <strong>de</strong>m MdF<br />

Kredite zur Verfügung gestellt. Ein Scha<strong>de</strong>n für<br />

die DDR-Wirtschaft wäre aus <strong>de</strong>r Reservehaltung<br />

nur entstan<strong>de</strong>n, wenn KoKo im Interesse <strong>de</strong>s Bereichs<br />

unverhältnismäßig hohe Rese rven gehalten<br />

hätte; dies war jedoch angesichts <strong>de</strong>r Probleme,<br />

die in <strong>de</strong>n 90er Jahren auf die DDR zugekommen<br />

wären, u. E. nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />

Die Frage nach <strong>de</strong>m volkswirtschaftlichen Effekt <strong>de</strong>r<br />

Schaffung von KoKo reduziert sich nach alle<strong>de</strong>m auf<br />

die Frage, ob es KoKo möglich war - ohne negative<br />

Effekte auf <strong>de</strong>n Planbereich - zusätzliche Devisen<br />

zu erwirtschaften <strong>und</strong> diese Mittel in effektiverer<br />

Weise für die Volkswirtschaft <strong>de</strong>r DDR einzusetzen,<br />

als dies <strong>de</strong>m Planbereich möglich war bzw. möglich<br />

gewesen wäre. Wie im folgen<strong>de</strong>n zu zeigen sein<br />

wird, war bei<strong>de</strong>s nicht o<strong>de</strong>r nur in sehr geringem<br />

Maße <strong>de</strong>r Fall.<br />

II. Die volkswirtschaftliche Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />

Bereichs Koko<br />

KoKo war Teil <strong>de</strong>r DDR-Planwirtschaft, <strong>de</strong>r, trotz Son<strong>de</strong>rvollmachten,<br />

die Dysfunktionalitäten, die im<br />

planwirtschaftlichen System angelegt waren <strong>und</strong> die<br />

durch die Wirtschaftspolitik unter Honecker verstärkt<br />

wur<strong>de</strong>n, nicht außer Kraft setzen konnte. Der<br />

Bereich war Teil <strong>de</strong>s Systems <strong>und</strong> funktionierte weitgehend<br />

wie <strong>de</strong>r Planbereich. Die realen Effekte <strong>de</strong>r<br />

Devisenerwirtschaftung <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Schul<strong>de</strong>nmanagements<br />

wirkten sich - trotz aller Anstrengungen,<br />

durch Technologieimporte die Effizienz <strong>de</strong>r Binnenwirtschaft<br />

zu steigern - per Saldo eher negativ auf<br />

<strong>de</strong>ren Leistungsfähigkeit aus, weil immer mehr Ressourcen<br />

aus <strong>de</strong>r Binnenwirtschaft für die Devisenerwirtschaftung<br />

mobilisiert wer<strong>de</strong>n mußten. Die sich<br />

permanent verschlechtern<strong>de</strong> Devisenrentabilität <strong>de</strong>r<br />

DDR-Exportprodukte ist dafür ein <strong>de</strong>utliches Indiz.<br />

- In <strong>de</strong>r Gründungsphase <strong>de</strong>s Bereichs hatte dieser<br />

die Aufgabe, zusätzliche Devisen zunächst in erster<br />

Linie für die Partei (vgl. B rief Schalcks an<br />

Matern), dann vermehrt auch für die Volkswirtschaft<br />

<strong>de</strong>r DDR zu erwirtschaften. Von einer<br />

volkswirtschaftlichen Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Bereichs<br />

kann man wegen <strong>de</strong>s geringen Umfangs <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Art seiner Aktivitäten in dieser frühen Phase seiner<br />

Existenz kaum sprechen.<br />

In <strong>de</strong>n 70er Jahren kam die Aufgabe hinzu, durch<br />

Technologieimporte die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />

Binnenwirtschaft zu stärken, um <strong>de</strong>n wachsen<strong>de</strong>n<br />

Kreditbedarf infolge <strong>de</strong>r Importüberschüsse zumin<strong>de</strong>st<br />

in Grenzen zu halten. Darüber hinaus<br />

dienten diese Aktivitäten <strong>de</strong>r Devisenerwirtschaftung;<br />

gleichzeitig sollten sie <strong>de</strong>n <strong>de</strong>visenrentablen<br />

Einsatz <strong>de</strong>r Westtechnologie gewährleisten.<br />

Bei relativ gutem Devisenerwirtschaftungserfolg<br />

gelang letzteres jedoch nur bedingt. Obgleich das<br />

mikroökonomische Interesse von KoKo an einer<br />

hohen Refinanzierung für die über <strong>de</strong>n Bereich<br />

getätigten Importe zum Zwecke <strong>de</strong>r Devisenerwirtschaftung<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich komplementär war<br />

zu <strong>de</strong>m makroökonomischen Ziel <strong>de</strong>r Stärkung<br />

<strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r DDR-Wirtschaft <strong>und</strong>

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