Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

erhielten, konnte nicht festgestellt werden. Nach
Ausführungen von Volze 90) standen Lieferungen und
Gegenwert in keinem festen Verhältnis. Eine Währungsparität
von 1 : 1 hat die westdeutsche Seite nicht
akzeptiert. Uber Sonderleistungen und Gutschriften,
über die jeweils verhandelt werden mußten, hat sich
die Währungsparität zugunsten der DM verbessert.
Da die kirchlichen Institutionen auch Investitionen
finanzieren mußten, die nur gegen Valuta-Mark zu
beziehen waren, 91) erfolgten ab 1966 Gutschriften
Tabelle 18
Jahr
Kirchengeschäfte A
in den Jahren 1972-1989
Mio.
M/DMa
EKD
Mio.
VMb
Deutscher Bundestag - 12. Wahlperiode Drucksache 12/7600
Waren
Valutabereitstellun
liefe gen im
rungen Rahmen
A-Geschäft des A-
Geschäftsd
in
Mio. VM
in
Mio. VM
1972 44,1 18,0 . .
1973 44,0 14,0 44,023 14,025
1974 48,0 17,3 48,008 17,320
1975 40,0 23,0 40,033 22,964
1976 44,0 30,1 44,009 30,140
1977 51,0 30,2 51,008 30,158
1978 51,0 34,0 51,008 33,900
1979 44,0 33,9 44,004 33,898
1980 44,0 33,0 44,010 33,041
1981 44,0 39,7 44,005 39,661
1982 44,0 45,6 44,027 45,600
1983 44,0 51,5 44,006 44,684
1984 44,0 43,8 44,002 43,842
1985 44,0 56,3 44,032 55,709
1986 44,0 54,0 44,010 54,007
1987 44,0 47,6 44,004 47,564
1988 44,0 42,5 44,000 42,547
1989 44,0 42,7 342,200e .
a Rohstofflieferungen der EKD, deren Gegenwert den kirchlichen
Institutionen in Mark der DDR gutgeschrieben wurde;
b Ebenfalls Rohstofflieferungen der EKD, wobei aber
deren Gegenwert den kirchlichen Institutionen in VM gutgeschrieben
wurde; c Angaben basieren auf der von der
WTU erstellten Datenbank. Unter dem Kriterium 241 000
wurden die Warenlieferungen im Rahmen der Kirchengeschäfte
A erfaßt. Entnommen wurden die Angaben der Dokumentenart
600 (Schriftverkehr); d Ebenfalls nach WTU-
Angaben. Unter dem Kriterium 242.000 wurden die Valutabereitstellungen
im A-Geschäft ermittelt; e Dieser Wert ist
offensichtlich erheblich überhöht.
Quelle: Westdeutsche Treuhand-Union, Bericht über die für
den Deutscher Bundestag 1. Untersuchungsausschuß
„Kommerzielle Koordinierung" durchgeführte Auswertung
relevanter Unterlagen des 1. Untersuchungsausschusses
und die Erstellung eines Zahlen- und Datenwerkes, das als
Grundlage für ein wirtschaftswissenschaftliches Gutachten
dient zu dem Thema „Die Bedeutung des Bereichs Kommerzielle
Koordinierung für die Volkswirtschaft der DDR", Bericht
Nr. 289, Bonn 1993; Armin Volze: Kirchliche Transferleistungen
in die DDR, in: Deutschland Archiv, 24. Jg. (1991),
H. 1, S. 64.
auch in dieser Werteinheit. So wurden beispielsweise
zur Finanzierung des 1974 begonnenen Sonderbauprogramms
der Kirchen Valuta-Mark-Gutschriften
benötigt. Die Valuta-Mark-Gutschriften erreichten in
den 80e1 Jahren die Höhe der Mark-Transfers, zum
Teil übertrafen sie diese (vgl. Tabelle 18). Im Zeitraum
von 1966-1989 erfolgten Rohstofflieferungen
in einem Umfang von 696,7 Mio. DM gegen Valuta-
Mark-Gutschriften.
Die Katholische Kirche begann 1966 mit ihren Rohstofflieferungen
in die DDR. Der Deutsche Ca ritas-
Verband in Freiburg wickelte diese Geschäfte ab. Es
waren feste Jahresbeträge vereinbart, die im Laufe
der Zeit mehrfach angehoben wurden. Auf der
Grundlage der genehmigten Lieferwerte errechnet
sich für den Zeitraum 1966-1989 ein Lieferwert von
708,4 Mio. DM; tatsächlich dürften Rohstoffe in
einem erheblich geringeren Umfang geliefert worden
sein. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre soll der
Lieferwert rund 14-15 Mio. DM pro Jahr betragen
haben. Es wurde nur Elektrolytkupfer geliefert.
Die Evangelische und Katholische Kirche sollen nach
den von Volze ermittelten Größen zwischen 1966 und
1989 Rohstoffe im Wert von rund 2,5 Mrd. DM in die
Tabelle 19
Kirchliche Transferzahlungen an die DDR in den
Jahren 1966-1989 in Mio. DM
Jahr
Kirchenge-
schäfte A+Ca
Kirchenge-
schäfte B
S 2+ S 3
P P
1 2 3 4
1966 60,9 24,8 85,7
1967 62,5 31,5 94,0
1968 72,0 28,4 100,4
1969 67,1 44,9 112,0
1970 73,0 50,7 123,7
1971 75,4 84,2 159,6
1972 82,1 69,5 151,6
1973 83,0 54,0 137,0
1974 85,3 88,1 173,4
1975 88,0 104,0 192,0
1976 104,1 130,0 234,1
1977 116,2 144,0 260,2
1978 120,0 168,4 288,4
1979 112,9 107,0. 219,9
1980 112,0 130,0 242,0
1981 118,7 179,0 297,7
1982 124,6 177,0 301,6
1983 135,5 102,8 238,3
1984 127,8 388,0 515,8
1985 140,3 302,0 442,3
1986 138,0 195,0 333,0
1987 131,6 163,0 294,6
1988 126,5 232,1 358,6
1989 126,7 267,9 394,6
Gesamt 2 484,2 3 266,3 5 750,5
a Auf der Basis der genehmigten Lieferwerte.
Quelle: Armin Volze: Kirchliche Transferleistungen in die
DDR, in: Deutschland Archiv, Heft 1 (24. Jg.), 1991, S. 64.
-