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Beschlußempfehlung und Bericht - bundestag.de - Deutscher ...

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ERSTER TEIL<br />

<strong>Deutscher</strong> B<strong>und</strong>estag —12. Wahlperio<strong>de</strong> Drucksache 12/7600<br />

Einsetzung <strong>de</strong>s Untersuchungsausschusses <strong>und</strong> Verlauf <strong>de</strong>s<br />

Untersuchungsverfahrens<br />

A. Einsetzung, Auftrag <strong>und</strong> Konstituierung <strong>de</strong>s Untersuchungsausschusses<br />

sowie Parallelverfahren<br />

on I. Vorgeschichte eingebracht. Dieser Ergänzungsantrag hat <strong>de</strong>n<br />

Nach einem <strong>Bericht</strong> in <strong>de</strong>r ARD-Sendung „Brennpunkt"<br />

vom 2. Januar 1991 über Dr. Schalck-Golodkowski<br />

hat <strong>de</strong>r Abgeordnete Konrad Weiß (Bündnis<br />

90/Die Grünen) am 7. Januar 1991 die Einsetzung eines<br />

Untersuchungsausschusses gefor<strong>de</strong>rt. Der B<strong>und</strong>estag<br />

müsse klären, inwieweit Dr. Schalck-Golodkowski<br />

in die „kriminellen Machenschaften <strong>de</strong>r SED<strong>und</strong><br />

Stasi-Clique" verstrickt gewesen sei, hat Konrad<br />

Weiß verlangt.<br />

Am 5. März 1991 hat <strong>de</strong>r Abgeordnete Dr. Peter<br />

Struck, parlamentarischer Geschäftsführer <strong>de</strong>r SPD-<br />

B<strong>und</strong>estagsfraktion, in einem Inte rview mit <strong>de</strong>m<br />

Deutschlandfunk erklärt, die SPD-Fraktion behalte<br />

sich vor, „das in diesem Zusammenhang schärfste Instrument<br />

- die Einrichtung eines parlamentarischen<br />

Untersuchungsausschusses - zu benutzen", um festzustellen,<br />

„welche finanziellen Manipulationen Herr<br />

Dr. Schalck-Golodkowski unternommen hat, auch<br />

zum Nachteil <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, die ja<br />

Rechtsnachfolger <strong>de</strong>r DDR gewor<strong>de</strong>n ist".<br />

Am 6. Mai 1991 hat <strong>de</strong>r „Spiegel" in <strong>de</strong>r Titel-Geschichte<br />

(„Der macht keinen Fehler") weiteres Material<br />

über Dr. Schalck-Golodkowski, <strong>de</strong>n Bereich Kommerzielle<br />

Koordinierung <strong>und</strong> <strong>de</strong>ssen Nachf olgeunternehmen<br />

veröffentlicht. Daraufhin hat am 13. Mai 1991<br />

sowohl die Gruppe Bündnis 90/Die Grünen als auch<br />

die SPD-Fraktion beschlossen, die Einsetzung eines<br />

parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu beantragen.<br />

Die Gruppe Bündnis 90/Die Grünen hat am 29. Mai<br />

1991 einen Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses<br />

im Deutschen B<strong>und</strong>estag eingebracht<br />

(BT Drucksache 12/629).<br />

Die SPD-Fraktion hat ihren Antrag am 4. Juni 1991<br />

gestellt. Dieser zielte im wesentlichen auf die Untersuchung<br />

<strong>de</strong>r Frage ab, „welche Rolle <strong>de</strong>r Arbeitsbereich<br />

„Kommerzielle Koordinierung" <strong>und</strong> sein Leiter<br />

Dr. Schalck-Golodkowski im System von SED-Führung,<br />

Staatsleitung <strong>und</strong> Volkswirtschaft <strong>de</strong>r früheren<br />

DDR spielte <strong>und</strong> wem die wirtschaftlichen Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>r Tätigkeit dieses Arbeitsbereiches zugute kamen<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls heute noch zugute kommen”<br />

(BT-Drucksache 12/654).<br />

Ebenfalls am 4. Juni 1991 haben die Fraktionen <strong>de</strong>r<br />

CDU/CSU <strong>und</strong> <strong>de</strong>r F.D.P. einen Ergänzungsantrag<br />

(BT-Drucksache 12/662) zum Antrag <strong>de</strong>r SPD-Frakti<br />

Untersuchungsauftrag inhaltlich <strong>und</strong> zeitlich unter<br />

an<strong>de</strong>rem hinsichtlich <strong>de</strong>r Zusammenarbeit <strong>de</strong>s Bereichs<br />

Kommerzielle Koordinierung mit <strong>de</strong>m Ministerium<br />

für Staatssicherheit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r inner<strong>de</strong>utschen Regierungskontakte<br />

vor 1983 erweitert.<br />

Am 6. Juni 1991 hat die Gruppe PDS/Linke Liste einen<br />

Än<strong>de</strong>rungsantrag (BT-Drucksache 12/686) gestellt,<br />

<strong>de</strong>r im Gegensatz zum Antrag <strong>de</strong>r SPD-Fraktion<br />

vorsah, daß die Gruppen mit vollem Stimmrecht zu<br />

beteiligen seien.<br />

In <strong>de</strong>r Plenar<strong>de</strong>batte über diese Anträge am 6. Juni<br />

1991 hat <strong>de</strong>r Abgeordnete Dr. Peter Struck (SPD) zur<br />

Begründung <strong>de</strong>s Antrags <strong>de</strong>r SPD-Fraktion ausgeführt:<br />

„Wenn in <strong>de</strong>r letzten Zeit über die Bewältigung<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit in <strong>de</strong>r ehemaligen DDR <strong>und</strong> über<br />

die schlimmen Taten <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

SED <strong>und</strong> <strong>de</strong>r damaligen Regierung - gesprochen wur<strong>de</strong>,<br />

hat <strong>de</strong>r Name Schalck-Golodkowski in <strong>de</strong>r Regel<br />

eine beson<strong>de</strong>re Rolle gespielt. "<br />

Die Einsetzung <strong>de</strong>s Untersuchungsausschusses<br />

„Kommerzielle Koordinierung" hat ein <strong>de</strong>utliches<br />

Signal an die Menschen in <strong>de</strong>r DDR gesetzt, diese<br />

Vergangenheit aufzuarbeiten (Dokument-Nr. 1).<br />

Der Abgeordnete Dr. Jürgen Rüttgers hat die Einsetzung<br />

<strong>de</strong>s Untersuchungsausschusses für die CDU/<br />

CSU-Fraktion vor allem mit <strong>de</strong>r Notwendigkeit einer<br />

zügigen Aufarbeitung <strong>de</strong>r dunklen Machenschaften<br />

<strong>de</strong>s Bereichs Kommerzielle Koordinierung begrün<strong>de</strong>t:<br />

„.., uns interessieren die Arbeitsweise <strong>de</strong>s Bereichs<br />

KoKo <strong>und</strong> die Verbindungen zur SED <strong>und</strong> zum Ministerium<br />

für Staatssicherheit; uns interessieren aber<br />

auch die Verbindungen zur PDS <strong>und</strong> zur DKP. Wir<br />

wollen wissen, was dort erwirtschaftet wur<strong>de</strong>, wie es<br />

erwirtschaftet wur<strong>de</strong> <strong>und</strong> was mit <strong>de</strong>n Erträgen geschah.<br />

Weiterhin interessiert uns, was aus <strong>de</strong>n vermutlich<br />

mehreren h<strong>und</strong>ert Unternehmen <strong>und</strong> Unternehmensbeteiligungen<br />

gewor<strong>de</strong>n ist <strong>und</strong> wer heute<br />

darüber verfügt." (Dokument-Nr. 1)<br />

Für die F.D.P. hat <strong>de</strong>r Abg. Uwe Lühr erklärt, das Interesse<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerung in <strong>de</strong>n neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>de</strong>rn<br />

for<strong>de</strong>re, <strong>de</strong>n Untersuchungsauftrag mit aller Gründlichkeit,<br />

aber auch nach streng rechtsstaatlichen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzen auszuführen. Die F.D.P. wer<strong>de</strong> sich bemühen,<br />

„ein Stück <strong>de</strong>r unheilvollen Vernetzung von<br />

Stasi, KoKo, Schalck-Golodkowski, von <strong>de</strong>r persönlichen<br />

Verstrickung <strong>und</strong> von ihrem Wirken auch in <strong>de</strong>n

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