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Datenreport 2002

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In diesem Zusammenhang ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Arbeitslosigkeit<br />

älterer Menschen durch die Regelung des § 428 SGB III (ehemals § 105 c AFG)<br />

erheblich reduziert wird. Ältere Arbeitslose können danach auch dann Lohnersatzleistungen<br />

beziehen, wenn sie der Arbeitsvermittlung nicht mehr voll zur Verfügung<br />

stehen und somit nicht als Arbeitslose gezählt werden. Allerdings wurde<br />

diese Regelung – zum Teil aus demographischen Gründen – im früheren Bundesgebiet<br />

seit 1998 seltener in Anspruch genommen als noch in den früheren Jahren;<br />

im Jahresdurchschnitt 2000 waren es 109 800 Personen (1999: 112 200 Personen).<br />

In den neuen Bundesländern war im selben Jahr bei der Inanspruchnahme<br />

des § 428 SGB III ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen, und zwar um 6 200 auf<br />

rund 82 300 im Jahresdurchschnitt.<br />

Frauen sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Im Jahresdurchschnitt<br />

2000 lag die Arbeitslosenquote der Frauen in Deutschland, gemessen an<br />

allen abhängigen Erwerbspersonen, bei 10,9 %, die der Männer bei 10,5 %. Im<br />

Westen unterschritt die Arbeitslosenquote der Frauen mit 8,5 % die der Männer<br />

(8,8 %) geringfügig. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist im Osten<br />

ausgeprägter. Im Jahresdurchschnitt 2000 betrug die Arbeitslosenquote bei den<br />

Männern 17,7 % (1999: 17,1 %), bei den Frauen aber 19,9 % (1999: 20,9 %). Dass<br />

die Arbeitslosenquote der Frauen in den neuen Bundesländern zuletzt gesunken<br />

ist, dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass sich viele Frauen – in Anbetracht<br />

der anhaltend schwierigen Arbeitsmarktlage – verstärkt vom Arbeitsmarkt<br />

zurückziehen.<br />

Als besonders schwierig erweist sich die Arbeitsmarktlage für die ausländische<br />

Bevölkerung. Zwischen 1960 und 1970 waren Ausländerinnen und Ausländer – um<br />

den bestehenden Arbeitskräftemangel zu beheben – als »Gastarbeiter« angeworben<br />

worden. Heute gehören sie zu den Problemgruppen des Arbeitsmarktes. Zwar<br />

ist die Arbeitslosigkeit im Jahr 2000 gegenüber dem Vorjahr jahresdurchschnittlich<br />

um 7,7 % auf 471 000 Personen gesunken, doch nach wie vor ist das Risiko,<br />

arbeitslos zu werden, für Ausländerinnen und Ausländer doppelt so groß<br />

wie für Deutsche. Die hohe Arbeitslosigkeit von Ausländern beruht zum Teil auf<br />

einer geringeren sprachlichen und beruflichen Qualifikation; dies verringert Einstellungschancen<br />

und vergrößert das Risiko den Arbeitsplatz zu verlieren.<br />

Im Jahresdurchschnitt 2000 waren im früheren Bundesgebiet 436 800 Ausländerinnen<br />

und Ausländer arbeitslos gemeldet, sie stellten damit 17,3 % aller Arbeitslosen.<br />

Die Arbeitslosenquote unter der ausländischen Bevölkerung betrug 16,4 %.<br />

In den neuen Ländern und Berlin-Ost spielt die Arbeitslosigkeit von Ausländern<br />

nach wie vor nur eine kleine Rolle. Hier waren 34 200 Ausländerinnen und Ausländer<br />

im Jahresdurchschnitt 2000 arbeitslos gemeldet, was lediglich einem Anteil<br />

von 2,5 % an allen Arbeitslosen entspricht.<br />

Geringere Beschäftigungschancen als Gesunde haben Personen mit gesundheitlichen<br />

Einschränkungen. Ihr Anteil an den Arbeitslosen im früheren Bundesgebiet<br />

lag im September 2000 bei 29,2 % (September 1999: 27,8 %), in den neuen Ländern<br />

und Berlin-Ost bei 20,6 % (19,5 %). Schwerbehindert und deshalb beson-<br />

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