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Datenreport 2002

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7 Bildung und berufliche Weiterbildung<br />

In modernen Volkswirtschaften gelten Umfang und Struktur von beruflichen Qualifikationen<br />

als zentrale Erfolgsfaktoren im internationalen Wettbewerb. Hinsichtlich<br />

des Stellenwerts der verschiedenen Wissenskomponenten ist in jüngerer Zeit<br />

ein Paradigmenwechsel zu beobachten. Die starke Dynamik sich verändernder<br />

Produktionsprozesse und deren Rahmenbedingungen erfordert eine zunehmende<br />

Flexibilität der Erwerbstätigen. Entsprechend wird davon ausgegangen, dass in<br />

Zukunft die schulische und berufliche Erstausbildung nur mehr ein möglichst allgemeines<br />

Basiswissen vermitteln soll; durch lebenslanges Lernen sollen die jeweils<br />

in spezifischen Arbeitsplatzkontexten erforderlichen Fertigkeiten erworben<br />

und laufend aktualisiert werden. Der beruflichen Weiterbildung kommt daher eine<br />

Schlüsselrolle zu.<br />

Die Frage, welche der Personengruppen in den Genuss von beruflicher Weiterbildung<br />

– die mitentscheidend für den Erfolg individueller Berufskarrieren ist – kommen<br />

sollen, ist unter verschiedenen Aspekten von großer Bedeutung und wird<br />

folglich kontrovers diskutiert. Die Arbeitgeber, die einen Großteil der Kosten der<br />

beruflichen Weiterbildung tragen, sind daran interessiert, die leistungsfähigsten<br />

Mitarbeiter in Weiterbildungsmaßnahmen zu senden, denn sie gehen davon aus,<br />

dass bei diesen der Ertrag der Maßnahme am höchsten ist. Eine bereits bestehende<br />

gute berufliche Qualifikation wird damit weiter verbessert und an die spezifischen<br />

Anforderungen im jeweiligen Betrieb angepasst. Dagegen betonen die<br />

Gewerkschaften stärker die Notwendigkeit, leistungsschwächeren Erwerbspersonen<br />

durch berufliche Weiterbildung die Möglichkeit zu verschaffen, bestehende<br />

Qualifikationsdefizite zu kompensieren. In jüngster Zeit setzt auch die staatliche<br />

Arbeitsmarktpolitik (Job-Aqtiv-Gesetz) auf die Förderung der beruflichen Weiterbildung,<br />

insbesondere bei älteren Arbeitnehmern.<br />

In diesem Kapitel werden subjektive und objektive Indikatoren zu beruflichen<br />

Weiterbildungsaktivitäten in Deutschland betrachtet. Diese werden differenziert<br />

nach dem Niveau der beruflichen Erstausbildung der Befragungspersonen analysiert.<br />

Wir unterscheiden dabei drei Qualifikationsniveaus: Personen ohne abgeschlossene<br />

Berufsausbildung, Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung<br />

(z. B. einer Lehre; einschließlich Fachschule) und Personen mit einem Fachhochoder<br />

Universitätsabschluss (einschließlich DDR-Ingenieurschule). Wir beschränken<br />

die Analyse auf Personen, die nicht in einer betrieblichen Ausbildung, einer<br />

Umschulung oder einer Vollzeitausbildung stehen und unterscheiden zusätzlich<br />

nach zwei Altersgruppen (20 bis unter 45 Jahre; 45 bis unter 65 Jahre). Die Analyse<br />

erfolgt getrennt für West- und Ostdeutschland.<br />

Weitere Informationen zum Thema Bildung und berufliche Weiterbildung<br />

siehe Teil I, Kap. 2.<br />

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