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Datenreport 2002

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die Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten der Bevölkerung und beeinflusst<br />

daher unmittelbar ihre Lebensweise.<br />

Aufgrund dieser vielfältigen Wechselwirkungen und des weit reichenden Bedarfs an<br />

demographischen Daten ist es nicht verwunderlich, dass die Bevölkerungsstatistik<br />

zu den traditionsreichsten Arbeitsgebieten der amtlichen Statistik gehört. Auf<br />

den Ergebnissen der Volkszählung aufbauend, führen die statistischen Ämter die<br />

Fortschreibung des Bevölkerungsstandes durch. Zur Bevölkerungsfortschreibung<br />

werden die Aufzeichnungen der Standesämter über Geburten, Eheschließungen<br />

und Sterbefälle herangezogen. Über die Wanderungsbewegungen, d. h. die Zuund<br />

Fortzüge, geben die Unterlagen der Einwohnermeldeämter Auskunft. Die Bevölkerungsdaten<br />

der Fortschreibung werden ergänzt durch die Ergebnisse der<br />

üblicherweise jährlich durchgeführten Mikrozensen, die eine Auswahl von 1 % der<br />

Bevölkerung erfassen, durch Hochrechnung aber verlässliche Aussagen über die<br />

Gesamtheit ermöglichen. Für die ehemalige DDR liegen in der Bevölkerungsstatistik<br />

im Wesentlichen den bundesdeutschen vergleichbare Angaben vor. Zwar gab<br />

es andere Erhebungsverfahren, doch können mit deren Ergebnissen ebenso wie<br />

für das frühere Bundesgebiet Entwicklungen und Strukturen aufgezeigt werden.<br />

1.2 Bevölkerungsentwicklung<br />

Ende 2000 hatte Deutschland 82,3 Mill. Einwohner und damit etwa 22,5 Mill. mehr<br />

als kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. In West- und Ostdeutschland hat<br />

sich die Bevölkerungszahl seit 1939 jedoch sehr unterschiedlich entwickelt. Im<br />

früheren Bundesgebiet stieg sie zwischen 1939 und 1974 von 43,0 Mill. auf 62,1<br />

Mill. Danach bewegte sie sich bis 1988 wieder unter der 62-Millionen-Grenze.<br />

Die Zunahme der Bevölkerungszahl des früheren Bundesgebiets nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg beruhte (trotz der Kriegsverluste) zunächst im Wesentlichen auf der<br />

Aufnahme von Vertriebenen aus den Ostgebieten des ehemaligen Deutschen<br />

Reichs und den deutschen Siedlungsgebieten im Ausland. 1950 betrug die Zahl<br />

der Vertriebenen im früheren Bundesgebiet rund 8 Mill.; das entsprach einem<br />

Anteil an der Bevölkerung von 16 %.<br />

Zwischen 1950 und 1961 war der Bevölkerungszuwachs hauptsächlich auf die<br />

Zuwanderung aus der ehemaligen DDR zurückzuführen. Von 1950 bis zum Mauerbau<br />

am 13. August 1961 fanden etwa 2,6 Mill. Personen aus Ostdeutschland<br />

als Übersiedler im früheren Bundesgebiet Aufnahme.<br />

Seit Mitte der 60er-Jahre wird die Bevölkerungsentwicklung im früheren Bundesgebiet<br />

bzw. – ab November 1990 – in Deutschland entscheidend durch die Zu- und<br />

Abwanderung von Ausländerinnen und Ausländern beeinflusst. Zwischen 1961<br />

und 2000 sind insgesamt 25 Mill. ausländische Staatsangehörige in das frühere<br />

Bundesgebiet bzw. nach Deutschland zugezogen, und 18,7 Mill. haben es wieder<br />

verlassen. Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer erhöhte sich in diesem<br />

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