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Datenreport 2002

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Mit zunehmendem Alter sinkt die Betroffenheit von Armut und Niedrigeinkommen.<br />

Die Armutsquote von Kindern bis zum Alter von 10 Jahren ist dreimal so hoch wie<br />

die der Älteren von mehr als 70 Jahren; mehr als die Hälfte der Kinder lebt im Jahr<br />

2000 in prekären Einkommensverhältnissen, im Vergleich zu einem Viertel unter<br />

den Älteren über 70 Jahre, die mit Niedrigeinkommen leben. Diese Relation verschärft<br />

sich nochmals mit Blick auf die neuen Länder: Mehr als ein Fünftel der<br />

Kinder ist in den neuen Ländern von relativer Armut betroffen, nahezu zwei Drittel<br />

leben im Bereich niedriger Einkommen. Demgegenüber ist die Armutsquote der<br />

Älteren sogar niedriger als in den alten Ländern. Die Armutsquote der Kinder ist in<br />

den neuen Ländern damit mehr als fünfmal so hoch wie die der Älteren.<br />

Sehr hohe Armutsquoten sind auch bei Ausländern anzutreffen; dies betrifft insbesondere<br />

die alten Länder, in den neuen Ländern ist der ausländische Bevölkerungsanteil<br />

sehr gering. Arbeitslose haben ein weit überproportionales Armutsrisiko,<br />

dies gilt in gleicher Weise auch in den neuen Ländern. Allerdings ist in den<br />

neuen Ländern die Arbeitslosenquote höher, so dass hier ein entsprechend höherer<br />

Anteil an Menschen von dem damit einhergehenden Armutsrisiko erfasst wird.<br />

Teilzeit- und geringfügig Erwerbstätige sind in den neuen Ländern im Allgemeinen<br />

stärker von Armut betroffen als in den alten. Sieht man von den Auszubildenden<br />

und Volontären ab, so finden sich innerhalb der Berufsgruppen die höchsten Armutsquoten<br />

erwartungsgemäß unter den un- und angelernten Arbeitern, gefolgt<br />

von den Selbstständigen. Facharbeiter und auch einfache Angestellte sind eher<br />

unterdurchschnittlich von Armut betroffen; die niedrigsten Armutsquoten haben<br />

qualifizierte und leitende Angestellte sowie Beamte. In den neuen Ländern sind<br />

auch die Selbstständigen (und Mithelfenden) überdurchschnittlich mit Armut und<br />

Niedrigeinkommen konfrontiert.<br />

Differenziert nach Haushaltstypen sind die niedrigsten Armutsquoten bei Paarhaushalten<br />

ohne Kinder, die höchsten hingegen bei Familien- sowie Ein-Eltern-<br />

Haushalten zu finden. Betrachtet man die unterschiedlichen Haushaltstypen im<br />

Ablauf des Lebenszyklus, so fällt zunächst die eher überdurchschnittliche Armutsquote<br />

bei jungen Alleinlebenden ins Auge. Hohe Armutsquoten haben vor<br />

allem Eineltern-Haushalte sowie Familien mit drei und mehr Kindern; bei einem<br />

Kind ist die Armutsquote eher unterdurchschnittlich (dies gilt aber nicht für die<br />

Niedrigeinkommen). Paarhaushalte ohne Kinder und Singlehaushalte haben im<br />

hohen Alter unterdurchschnittliche Armutsquoten, die Werte der neuen Länder<br />

liegen hier sogar noch niedriger als in den alten.<br />

Hinsichtlich der Gemeindegrößenklassen findet sich die höchste Armutsbetroffenheit<br />

bei den Landgemeinden sowie den Metropolen, die niedrigsten Armutsquoten<br />

bei den kleineren Großstädten. Die Betroffenheit von Niedrigeinkommen<br />

nimmt demgegenüber jedoch nahezu linear mit zunehmender Gemeindegröße ab.<br />

In den neuen Ländern ist auch hinsichtlich der Armutsquote eine nahezu lineare<br />

Abnahme mit zunehmender Gemeindegröße zu beobachten; höhere Betroffenheit<br />

von Armut und Niedrigeinkommen im Vergleich zu den entsprechenden gesamtdeutschen<br />

Werten findet sich hier insbesondere bei den Kleinstädten und klei-<br />

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