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Datenreport 2002

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2 Bildung<br />

2.1 Einführung<br />

Die Bildungspolitik in Deutschland steht auch im neuen Jahrtausend im Blickpunkt<br />

der Öffentlichkeit. Im Zuge der Diskussion um Einsparungen in den öffentlichen<br />

Haushalten werden Themen wie Verkürzung der Schulzeit der Abiturienten auf<br />

zwölf Jahre, die Einführung von Studiengebühren sowie Maßnahmen zur Reduzierung<br />

der Studiendauer erörtert. Neben der Überfüllung der Hochschulen und<br />

dem vergleichsweise unterdurchschnittlichen Leistungsniveau der Schüler (PISA-<br />

Studie), bewegt zurzeit vor allem der nun auch im Westen Deutschlands deutlich<br />

sichtbare Lehrstellenmangel und damit auch die Zukunft des dualen Systems die<br />

betroffenen jungen Menschen, Eltern, Lehrer und Ausbilder, aber auch Politiker<br />

und Wissenschaftler. Deshalb ist es notwendig, zur Versachlichung der Diskussion<br />

und zur Problemlösung in der Bildungspolitik fundiertes statistisches Material bereitzustellen.<br />

Nicht alle Bildungsprozesse lassen sich statistisch erfassen. »Bildung« erfährt<br />

schon das Kleinkind in der Familie, indem es beispielsweise die Sprache und soziale<br />

Verhaltensweisen lernt. Hierüber können kaum quantitative Aussagen getroffen<br />

werden. Die vorhandenen statistischen Unterlagen vermitteln in erster Linie<br />

Erkenntnisse über die Schüler, Auszubildenden und Studenten sowie über die<br />

eingesetzten Lehrkräfte. Abb. 1 zeigt Bereiche, für die statistisches Material zur<br />

Verfügung steht.<br />

Darüber hinaus geben die Statistiken aber auch Einblick in die Rahmenbedingungen<br />

des Bildungsbereichs, die sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert<br />

haben. Entscheidende Einflüsse gehen dabei von der demographischen<br />

Entwicklung aus. Im früheren Bundesgebiet ist der Altersaufbau der Bevölkerung<br />

gekennzeichnet durch die geburtenstarken Jahrgänge der 60er-Jahre mit rund<br />

1 Mill. Neugeborenen pro Jahr und die nachfolgenden geburtenschwachen Jahrgänge<br />

mit etwa 600 000 Neugeborenen im Durchschnitt der Jahre 1974 bis 1989<br />

sowie etwa 700 000 Neugeborenen pro Jahr seit Beginn der 90er-Jahre.<br />

Ein drastischer Geburtenrückgang ist in den neuen Ländern und Berlin-Ost zu<br />

verzeichnen. Während 1989 dort noch fast 200 000 Kinder zur Welt kamen, waren<br />

es 1994 nur noch 79 000. Immerhin gab es in den Jahren 1997 bis 1999 mit jeweils<br />

etwa 100 000 wieder deutlich mehr Neugeborene. Zeitversetzt ergeben sich hierdurch<br />

unterschiedliche Jahrgangsstärken bei den Schülern, Auszubildenden und<br />

Studenten. Allerdings ist die Bevölkerungsentwicklung nicht der einzige Einflussfaktor<br />

des Bildungsangebots und der Bildungsnachfrage. Von großer Bedeutung<br />

sind auch die individuellen Bildungsentscheidungen und die Maßnahmen zur Umsetzung<br />

bildungspolitischer Ziele.<br />

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