Datenreport 2002

Anfang der 90er-Jahre besonders häufig zu beobachten (vgl. Tab. 5). Die überwiegende
Mehrheit der Ostdeutschen fühlte sich den gesellschaftlichen Umwälzungen
und den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten und Problemen machtlos
ausgeliefert. Viele litten unter Orientierungsproblemen: Vier von zehn Bürgern
meinten, die Verhältnisse seien so kompliziert geworden, dass sie sich nicht mehr
zurechtfinden. Inzwischen hat das Tempo des sozialen Wandels nachgelassen und
das Ausmaß der Anomie nähert sich dem westdeutschen Ausmaß an.
Tab. 6: Anomiesymptome in Bevölkerungsgruppen 2001
Ich kann
an den
meisten
unserer
heutigen
Schwierigkeiten
nicht
viel ändern
Ich fühle
mich oft
einsam
Meine
Arbeit
macht mir
eigentlich
keine
Freude
Anomiesymptome
Das Leben
ist heute so
kompliziert
geworden,
dass ich
mich fast
nicht mehr
zurechtfinde
in %
Wenn ich
an die
Zukunft
denke,
bin ich
nicht sehr
zuversichtlich
Um es
heute zu
etwas zu
bringen,
muss man
Dinge tun,
die nicht
korrekt sind
Insgesamt 73 16 18 22 43 29
Geschlecht
Männer 72 11 16 19 41 31
Frauen 74 20 19 25 44 27
Alter
18– 34 Jahre 71 12 18 20 35 31
35– 59 Jahre 68 12 19 17 42 31
über 60 Jahre 81 24 15 31 51 24
Haushaltsgröße
Einpersonenhaushalte 82 32 19 29 46 26
Mehrpersonenhaushalte 71 11 18 20 42 30
Einkommen 1
Oberstes Quintil 64 12 14 10 33 29
Unterstes Quintil 77 24 23 35 50 35
Subjektive Schicht
Ober- und obere Mittelschicht 54 9 7 9 24 26
Mittelschicht 69 11 16 16 38 24
Arbeiterschicht 85 23 23 34 53 36
Erwerbsstatus
Erwerbstätig 2 68 10 18 16 38 30
Arbeitslos 79 28 – 35 59 44
Stellung im Beruf
Selbstständige 64 13 12 16 36 34
Höhere Angestellte/Beamte 75 10 8 8 37 17
Qualif. Angestellte/Beamte 65 9 16 13 39 25
Einfache Angestellte/Beamte 73 18 19 24 44 28
Facharbeiter/Meister 79 15 21 23 47 35
Un- und angelernte Arbeiter 81 31 27 46 52 34
1 Bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen.
2 Nur Vollerwerbstätige und Teilzeitbeschäftigte.
– Trifft nicht zu.
Datenbasis: Wohlfahrtssurvey Trend 2001.
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