Datenreport 2002

15.2.1 Unternehmen und Beschäftigte
Im Jahr 2000 gab es in Deutschland rund 650 000 Handelsunternehmen mit insgesamt
etwa 780 000 örtlichen Niederlassungen, in denen rund 5 Millionen Menschen
als Voll- oder Teilzeitkräfte Beschäftigung fanden. Der hinsichtlich der Zahl
der Unternehmen und der Beschäftigten bedeutendste Teilbereich ist der Einzelhandel
mit rund 400 000 Unternehmen und 2,8 Mill. Beschäftigten, gefolgt vom
Großhandel und Handelsvermittlung mit 190 000 Unternehmen und etwa 1,6 Mill.
Beschäftigten sowie dem Bereich Kraftfahrzeughandel und Tankstellen mit 60 000
Unternehmen und 550 000 Beschäftigten.
Im früheren Bundesgebiet hat sich in den letzten Jahrzehnten im Handel ein tief
greifender Strukturwandel vollzogen. Nach 1945 stieg die Zahl der Unternehmen,
bedingt durch das allgemeine wirtschaftliche Wachstum, steigende Einkommen
Abb. 1: Unternehmen und Beschäftigte im Handel 2000
und die Ausdehnung der Warensortimente, zunächst stark an. Seit Anfang der
60er-Jahre setzte infolge verstärkter Konkurrenz ein bis heute andauernder Konzentrationsprozess
ein, der durch Rationalisierungsmaßnahmen, insbesondere
durch die Einführung der Selbstbedienung, ausgelöst wurde. Davon war vor allem
der Lebensmitteleinzelhandel betroffen. Hier ging die Zahl der Unternehmen
zwischen 1960 und 1998 um 200 000 auf rund 50 000, also um 80 % zurück.
Besonders stark reduzierte sich die Zahl der kleinen bedienungsorientierten Lebensmittelgeschäfte,
die als »Tante-Emma-Läden« längst sprichwörtlich geworden
sind. Die Nahversorgung der Verbraucher mit Waren des täglichen Bedarfs
hat sich aber generell trotzdem nicht verschlechtert, denn Versandhandel, Zustellservice
und mobile Verkaufsstände erreichen die Konsumenten auch in entlegenen
Orten.
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