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Datenreport 2002

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jährigen Kindern in West- wie in Ostdeutschland haben unterdurchschnittliche<br />

Belastungsquoten, dagegen zahlen Alleinlebende sowie alleinerziehende Eltern –<br />

oft trotz Inanspruchnahme von Wohngeld – in den alten und neuen Ländern zwischen<br />

26 % und 29 % ihres Einkommens für die Miete inklusive »kalter« Betriebskosten.<br />

Die Mietbelastung war im Jahr 2000 sowohl in West- als auch in Ostdeutschland<br />

bei Haushalten im obersten Einkommensquintil weniger als halb so<br />

hoch wie im untersten Quintil. Einkommensschwachen Haushalten wird Wohngeld<br />

gewährt, damit diese die Kosten für angemessenen und familiengerechten Wohnraum<br />

tragen können. Dennoch wiesen Haushalte mit Wohngeldbezug im Jahr<br />

2000 in West- und Ostdeutschland Mietbelastungsquoten auf, die mit reichlich<br />

36 % weit über dem jeweiligen Durchschnitt aller Haushalte lagen. Ohne Wohngeld<br />

wären die entsprechenden Belastungen jedoch um 6 (Ost) und 11 Prozentpunkte<br />

(West) höher ausgefallen.<br />

Der Anteil der Haushalte mit Wohngeldbezug an allen Haushalten ist im Rahmen<br />

der allgemeinen Verschlechterung der Zugangsbestimmungen – diese ergab sich<br />

insbesondere aus der Nicht-Anpassung der Miethöchstbeträge – in Westdeutschland<br />

von knapp 8 % (1995) auf rund 5 % (2000) zurückgegangen; in Ostdeutschland<br />

waren es reichlich 14 % und knapp 10 %. In Westdeutschland war der Anteil<br />

der Hauptmieterhaushalte mit Wohngeldbezug an allen Haushalten von 1995 bis<br />

2000 über das gesamte Einkommensspektrum rückläufig. In Ostdeutschland war<br />

diese Entwicklung nicht so eindeutig. Insgesamt weisen sozial schwächere Haushalte<br />

mit Arbeitslosen sowie Sozialhilfeempfängern trotz der vielfachen Inanspruchnahme<br />

von Wohngeld weit überdurchschnittliche Mietbelastungsquoten auf.<br />

Die Mieten sind in Ostdeutschland bis zum Jahr 1999 stärker gestiegen als in<br />

Westdeutschland und haben sich dabei auch weiter der Verteilung in den alten<br />

Bundesländern angeglichen. Die aus Abbildung 2 ersichtliche Abflachung der<br />

Verteilungskurve für Ostdeutschland für die Jahre 1994 und 2000 illustriert, dass<br />

die Spreizung der Mieten im Laufe der letzten Jahre generell größer geworden ist;<br />

sie hat aber bis 2000 noch nicht das Ausmaß wie in den alten Bundesländern erreicht.<br />

Während in Westdeutschland nur reichlich ein Fünftel aller Hauptmieterhaushalte<br />

unter 4,50 Euro, dagegen ein weiteres Fünftel über 7 Euro pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche zahlt, liegen die entsprechenden Werte in Ostdeutschland noch<br />

bei rund einem Drittel bzw. 10 %.<br />

Die Zunahme an Ungleichheit wird aber auch von nicht primär der Wohnung<br />

zuzurechnenden Faktoren bestimmt, z. B. der Wohnlage oder dem Wohnumfeld.<br />

Damit werden Aussagen über die weitere Entwicklung der Mieten generell<br />

schwierig. Erst wenn Wohnraum wieder knapp wird, wie dies zum Beispiel schon<br />

für einige Ballungsgebiete gilt, ist im betreffenden Marktsegment mit neuerlichen<br />

Mietsteigerungen zu rechnen. Bei den »kalten« Betriebskosten, also hauptsächlich<br />

den kommunalen Gebühren für Wasser, Abwasser, Müllentsorgung etc. sind<br />

nach den kräftigen Erhöhungen in den vorangegangenen Jahren keine nennenswerten<br />

Veränderungen zu erwarten. Bei der Verwendung von Energie bestehen in<br />

privaten Haushalten jedoch erhebliche Einsparpotenziale.<br />

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