Datenreport 2002

Tab. 2: Vertretungsgefühl von Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern
in Prozent
Vertreten durch: Westdeutschland Ostdeutschland
1990 1994 1998 1990 1994 1998
Gewerkschaften
Gewerkschaftsmitglieder 88,3 82,0 82,3 80,6 79,9 89,1
Nicht-Mitglieder
Kirchen
37,7 40,2 26,8 51,0 34,3 25,8
Mitgl. religiöser Gruppen – – 59,4 – – 83,3
Nicht-Mitglieder
Katholische Kirche
– – 25,4 – – 11,1
Katholik/in, häufiger Kirchgang1 86,0 – 66,5 81,1 – 94,7
Katholik/in, alle 54,0 47,2 34,4 62,0 72,2 61,4
Nicht-Katholik/in
Evangelische Kirche
11,9 6,5 1,5 5,1 2,3 1,2
Protestant/in, häufiger Kirchgang1 53,8 – 75,0 80,2 – 100,0
Protestant/in, alle 38,2 46,1 26,2 52,0 54,2 29,0
Nicht-Protestant/in
Umweltgruppen
15,0 17,3 5,7 10,8 9,7 3,4
Mitgl. in Bürgerinitiativen – – 52,9 – – 50,0
Nicht-Mitglieder
Politische Parteien
– – 44,4 – – 26,9
Parteimitglieder 95,8 96,7 89,5 90,3 96,0 100,0
Nicht-Mitglieder 66,4 73,7 55,8 73,9 74,7 51,7
1 Häufiger Kirchgang: mindestens 1 6 pro Woche.
– Nicht gefragt.
Datenbasis: 1990: WZB, Abteilung »Institutionen und sozialer Wandel«; 1994: WZB, Projekt »Interessenvermittlung
in Westeuropa«; 1998: ALLBUS 1998.
Beteiligung gehen zurück, Interessengruppen verlieren zumindest relativ im Vergleich
zu Freizeitorganisationen an Mitgliederattraktivität und heute glauben weniger
Bürger als noch Anfang der 90er-Jahre, dass große Mitgliederorganisationen
mehr als nur die spezifisch auf die Mitglieder ausgerichteten Interessen verfolgen.
Angesichts dieser Entwicklungen von einer drohenden politischen Desintegration
zu sprechen, ist überzogen, da trotz Abnahme der politischen Integration
das Niveau heute nicht unter dem der 80er-Jahre liegt. Dass sich das Ausmaß
politischer Integration gerade bei den Jüngeren und den Bürgern Ostdeutschlands
abschwächt, sollte jedoch als Warnsignal beachtet werden.
(Bernhard Weßels/Hans-Dieter Klingemann)
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