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Datenreport 2002

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Die Schutzkategorie der Nationalparke umfasst großräumige Ausschnitte charakteristischer<br />

natürlicher Großlandschaften, die überwiegend die Voraussetzung von<br />

Naturschutzgebieten erfüllen. Sie sollen sich in einem vom Menschen nicht oder<br />

wenig beeinflussten Zustand befinden und insbesondere der Erhaltung eines<br />

möglichst artenreichen heimischen Pflanzen- und Tierbestandes dienen. In der<br />

Bundesrepublik Deutschland existieren gegenwärtig 13 Nationalparke mit einer<br />

Fläche von insgesamt 7 285 Quadratkilometern. Nationalparke können, da großräumig<br />

ausgewiesen, in ihren »Kernzonen« den Schutzgebietsstatus von Naturschutzgebieten<br />

übertreffen, aber in Teilbereichen durch starken Tourismus und<br />

andere menschliche Nutzungen entwertet werden.<br />

Naturwaldreservate wurden in den vergangenen Jahren in den Bundesländern<br />

verstärkt auf der Grundlage der novellierten Landeswaldgesetze ausgewiesen.<br />

Unter verschiedenen Bezeichnungen gibt es zurzeit 661 solcher Reservate mit<br />

zusammen 24 547 Hektar, also einer durchschnittlichen Größe von knapp 37 Hektar.<br />

In der Praxis gibt es zwei Kategorien solcher Waldschutzgebiete: In Baden-<br />

Württemberg z. B. die »Bannwälder« als Totalreservate, in denen jede Waldbewirtschaftung<br />

grundsätzlich untersagt ist (auch Totholz bleibt in der Fläche), und<br />

die »Schonwälder«, in denen durch gezielte forstliche Maßnahmen bestimmte<br />

Waldformen mit den für sie typischen Pflanzen- und Tierarten erhalten werden.<br />

Letztere sind in Tab. 12 nicht enthalten. Aufgrund der fehlenden oder nur sehr extensiven<br />

Bewirtschaftung haben diese Waldschutzgebiete für den Naturschutz<br />

als Flächen für den Biotop- und Artenschutz einen besonders hohen Wert. Einige<br />

Waldschutzgebiete sind deshalb gleichzeitig Naturschutzgebiete, in denen verstärkt<br />

Waldökosystemforschung betrieben wird.<br />

Die Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung für Watt- und Wasservögel<br />

umfassen Gewässer und andere wasserbeeinflusste Landschaftsteile, die wichtigsten<br />

Lebensstätten charakteristischer Tier- und Pflanzengemeinschaften, landschaftliche<br />

Besonderheiten oder für die Landschaft charakteristische Ausschnitte.<br />

Inzwischen sind 31 Feuchtgebiete internationaler Bedeutung mit einer Fläche von<br />

6 712 Quadratkilometern ausgewiesen. Es wird angestrebt, diese Feuchtgebiete<br />

mit der Zeit alle nach den Naturschutzgesetzen rechtlich zu sichern.<br />

International bedeutsame Lebensräume für Watt- und Wasservögel können das<br />

Prädikat »Europareservat« vom Internationalen Rat für Vogelschutz verliehen bekommen.<br />

Hier müssen Kernbereiche als Naturschutzgebiete gesichert sein, die<br />

Jagd teilweise verboten und andere Beunruhigungen, z. B. durch Wassersport und<br />

Sportfischerei, ausgeschlossen sein.<br />

Biosphärenreservate sind Gebiete, die im Rahmen des UNESCO-Umweltprogramms<br />

»Der Mensch und die Biosphäre« geschaffen wurden. Das weltweite<br />

Netzwerk soll alle wichtigen Hauptökosystemtypen der Erde erfassen. In Biosphärenreservaten<br />

sollen die Natur geschützt, Ökosystemforschung betrieben<br />

sowie naturferne in naturnahe und natürliche Lebensgemeinschaften und Lebensräume<br />

überführt werden. Die traditionelle und langfristig tragfähige Wirtschaftsweise<br />

der einheimischen Bevölkerung wird ausdrücklich in das Konzept<br />

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