Datenreport 2002

Von wenigen Ausnahmen abgesehen hat die Kronenverlichtung bei der Eiche
in den vergangenen Jahren ständig zugenommen; die Eiche entwickelte sich zu
der am gravierendsten geschädigten Baumart. 1996 waren 47 % der Eichenbestände
betroffen. Seit dem Jahr 1997 ist jedoch eine Tendenz zur Verbesserung
des Kronenzustandes der Eichen zu vermerken. Im Jahr 2000 waren noch 35 %
der Bäume deutlich geschädigt.
In der langfristigen Betrachtung ist zu erkennen, dass die Schädigungen der Nadelbäume
deutlich unter den zu Beginn der Erhebung ermittelten Werten liegen.
Dagegen stieg der Flächenanteil deutlich geschädigter Bäume bei den Laubbaumarten
Buche und Eiche mit teilweise erheblichen jährlichen Schwankungen
und liegt heute deutlich über dem Ausgangsniveau von 1984.
19.3.2 Gefährdete Tiere und Pflanzen
Artengefährdung und -vernichtung resultieren meist aus der Veränderung oder
Zerstörung der natürlichen Lebensräume. Besonders bedroht sind Gebiete, die
aufgrund ihrer selten anzutreffenden ökologischen Bedingungen ohnehin bereits
einen geringen Raum einnehmen (z. B. Feuchtgebiete). Während die Landwirtschaft
in früheren Jahrhunderten wesentlich zur Pflege der hohen Artenvielfalt
beigetragen hat, ist sie in den letzten 30 Jahren ein Hauptverursacher der Artenverarmung.
Die Gründe liegen in der Nivellierung nährstoffarmer, trockener oder
nasser Standorte zugunsten landwirtschaftlich besser geeigneter Produktionsbe-
Tab. 9: Tier- und Pflanzenarten nach dem Grad ihrer Gefährdung
Tierart
Pflanzenart
Jahr Insgesamt
Aktuell gefährdet
bzw.
ausgestorben
Anzahl %
Potenziell
gefährdet
Tierarten
Wirbeltiere
Säugetiere 1998 100 46,0 5,0
Brutvögel 1998 256 33,6 10,6
Kriechtiere 1998 14 78,6 –
Lurche 1998 21 61,9 4,8
Fische/Rundmäuler1 1998 70 70,0 4,3
Fische/Rundmäuler2 1998 207 21,3 .
Pflanzenarten
Farn- und Blütenpflanzen 1996 3 001 28,4 3,1
Moose 1996 1 121 39,3 6,4
Flechten 1996 > 1 691 55,2 6,1
Großpilze 1996 > 4 385 23,4 8,6
Armleuchteralgen 1996 40 85,0 5,0
1 Limnische Fischarten (Süßwasserfische).
2 Marine Fischarten.
Quelle: Bundesanstalt für Naturschutz.
394