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Datenreport 2002

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15 Dienstleistungsbereich<br />

15.1 Bedeutung des Dienstleistungsbereichs<br />

Der Dienstleistungsbereich – oft auch als »tertiärer Sektor« bezeichnet – produziert<br />

im Gegensatz zum primären und sekundären Bereich (Land- und Forstwirtschaft,<br />

Produzierendes Gewerbe, Baugewerbe) zumeist keine materiellen Güter.<br />

Das Angebot dieses Bereichs ist überaus vielfältig und umfasst Leistungen des<br />

Handels, Gastgewerbes, Bank- und Versicherungsgewerbes, der Freien Berufe<br />

und des Verkehrsgewerbes. Dienstleistungen erbringt auch der öffentliche Dienst<br />

(vgl. Kap. 11). Der Verkehrssektor wird wegen seiner übergreifenden Bedeutung<br />

ebenfalls gesondert behandelt (vgl. Kap. 17).<br />

Innerhalb einer hoch entwickelten und deshalb in hohem Maße arbeitsteiligen<br />

Wirtschaft wächst die Bedeutung des Dienstleistungsbereichs. Der französische<br />

Wirtschafts- und Sozialexperte Fourastié hat bereits Anfang der fünfziger Jahre<br />

den tertiären Sektor sogar als »die große Hoffnung des 20. Jahrhunderts« eingeschätzt<br />

und ihm zentrale Bedeutung für Wirtschafts-, Struktur- und Beschäftigungsentwicklung<br />

beigemessen. Tendenziell findet sich diese Auffassung u. a. in<br />

den wachsenden Beschäftigtenzahlen und dem steigenden Anteil dieses Bereichs<br />

an der wirtschaftlichen Gesamtleistung bestätigt.<br />

Während um die Jahrhundertwende nur etwa jeder vierte Erwerbstätige (Ergebnisse<br />

der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen) im tertiären Sektor beschäftigt<br />

war, verdiente hier 1950 schon jeder dritte Erwerbstätige im früheren Bundesgebiet<br />

sein Brot. 2001 hatten in Deutschland rund 69 % aller Erwerbstätigen ihren<br />

Arbeitsplatz im Dienstleistungsbereich. Seinen Beitrag zur Bruttowertschöpfung<br />

konnte der Dienstleistungsbereich ebenfalls erhöhen. Im Jahr 1960 hatten Handel,<br />

Verkehr und sonstige Dienstleistungsunternehmen (einschl. Staat) einen Anteil<br />

an der gesamtwirtschaftlichen Leistung im früheren Bundesgebiet von 41 %,<br />

in Deutschland dagegen 2001 von rund 69 %.<br />

15.2 Handel<br />

Der Handel nimmt in seiner Mittlerrolle zwischen Herstellern und Verbrauchern<br />

eine zentrale Rolle im volkswirtschaftlichen Kreislauf ein. Sein Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt,<br />

also zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung, liegt bei knapp<br />

11 %. Der Anteil der deutschen Handelsunternehmen an der Wertschöpfung des<br />

Handels in der Europäischen Union beträgt rund 20 %. Jedes vierte gewerbliche<br />

Unternehmen in Deutschland ist im Handel tätig, etwa jeder bzw. jede achte Erwerbstätige<br />

in Deutschland ist in diesem Wirtschaftsbereich beschäftigt.<br />

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