Datenreport 2002

In den neuen Ländern hingegen sind auch bei Wirtschaftszweigen mit dem
höchsten Lohnniveau überdurchschnittliche Frauenanteile festzustellen. Von den
sechs an der Spitze der Lohnskala stehenden Wirtschaftszweigen hatten vier einen
überdurchschnittlich hohen Frauenanteil. Auch diese unterschiedliche Verteilung
der Frauen auf die Wirtschaftszweige hat dazu geführt, dass die Frauen-/
Männer-Verdienstrelation im Osten höher lag als im Westen. Allerdings weisen
auch in den Neuen Ländern sechs von den sieben Wirtschaftszweigen am Ende
der Rangskala einen überduchschnittlichen Frauenanteil auf.
16.6.4 Langfristige Lohnentwicklung
Das Wachstum der Wirtschaft der letzten Jahrzehnte war in der früheren Bundesrepublik
von Verdienststeigerungen begleitet. So erhöhte sich der Index der
durchschnittlichen Wochenverdienste der Arbeiter im Produzierenden Gewerbe,
der die Lohnsteigerungen unbeeinflusst von Änderungen in der Arbeiterstruktur
und damit die »reine« Lohnentwicklung wiedergibt, von 1960 bis 2000 auf das
8,5fache.
Allerdings erhöhte sich der Lebensstandard der Arbeiter nicht in gleichem Umfang.
Ein überwiegender Teil der Lohnsteigerung gleicht lediglich die Preissteigerungen
aus. Die um die Preissteigerung bereinigte »reale« Lohnentwicklung zeigt
ein realistisches Bild der Kaufkraftentwicklung bei den Arbeitern: von 1960 bis
2000 erhöhten sich die Reallöhne auf das rund 2,5fache. Tabelle 8 zeigt, dass sich
dieser Anstieg nicht gleichmäßig vollzog, sondern sich vielmehr im Zeitverlauf
abflachte: In den ersten 20 Jahren stieg der Index der realen Wochenlöhne auf
das 2,1fache; es wurden weitere 20 Jahre benötigt, bis dieser Wert das 2,5fache
erreichte. In den letzten 10 Jahren stiegen die Reallöhne nur noch um 7,9 %.
Tab. 8: Entwicklung der Nominal- und Reallöhne im früheren Bundesgebiet
Index der durchschnittlichen Bruttowochenverdienste der Arbeiter
im Produzierenden Gewerbe 1 (Oktober 1995 = 100)
Jahr Nominal Real Jahr Nominal Real
1960 12,8 40,3 1989 77,7 93,5
1965 19,8 54,3 1990 81,0 94,9
1970 28,4 69,4 1991 85,3 96,3
1975 41,5 75,8 1992 88,7 96,2
1980 57,2 86,3 1993 90,8 94,9
1981 59,7 84,8 1994 94,6 96,2
1982 61,8 83,3 1995 99,0 99,0
1983 63,5 82,9 1996 100,0 98,7
1984 65,6 83,7 1997 101,2 98,2
1985 67,7 84,6 1998 103,3 99,3
1986 69,8 87,4 1999 105,7 101,0
1987 72,1 90,2 2000 108,8 102,4
1988 75,0 92,8
1 Bis 1995: Industrie (einschl. Hoch- und Tiefbau mit Handwerk).
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