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Datenreport 2002

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ungen finden sich in Westdeutschland vorwiegend bei solchen sozialen Lagen,<br />

die nicht unmittelbar mit dem Arbeitsmarkt verbunden sind. In Ostdeutschland<br />

werden derartige finanzielle Einbußen allerdings auch von Selbstständigen berichtet,<br />

was auf die zum Teil unsichere Perspektive dieser Berufsgruppe hinweist.<br />

Mit den verschiedenen sozialen Lagen gehen jedoch nicht nur unterschiedliche<br />

objektive Lebensbedingungen einher; auch das subjektive Wohlbefinden streut<br />

erheblich zwischen den einzelnen sozialen Lagen in Ost und West. Betrachtet man<br />

die Zufriedenheitsdimensionen Einkommen, Lebensstandard und die allgemeine<br />

Lebenszufriedenheit, ist das immer noch bestehende Wohlfahrtsgefälle zwischen<br />

West und Ost zu erkennen, und zwar für praktisch alle betrachteten sozialen Lagen.<br />

Abgesehen von den Rentnern, deren subjektives Wohlbefinden sich in allen<br />

drei betrachteten Dimensionen nicht oder nur wenig voneinander unterscheidet,<br />

weisen in Westdeutschland praktisch alle soziale Lagen ein höheres Wohlbefinden<br />

auf als die jeweils entsprechende Lage in Ostdeutschland.<br />

Dass die einzelnen sozialen Lagen auch unterschiedliche soziale Positionen in<br />

der vertikalen Gliederung der Gesellschaft repräsentieren, kann daran abgelesen<br />

werden, wie sich die jeweiligen Gruppen auf der vertikalen Unten-Oben-Skala<br />

(1 bis 10) verankern. An der Spitze ordnen sich erwartungsgemäß statushöhere<br />

Berufsgruppen ein, am unteren Ende beispielsweise die Gruppe der Arbeitslosen.<br />

Erwähnenswert im Ost-West-Vergleich ist der Befund, dass sich die Ostdeutschen<br />

nicht mehr durchgängig über alle sozialen Lagen hinweg niedriger einstufen<br />

und sich nicht mehr so deutlich wie zu früheren Erhebungszeitpunkten von<br />

den Westdeutschen unterscheiden. Zumindest was die Verankerung in der Gliederung<br />

der Gesellschaft angeht, scheint sich der ehemals erhebliche Abstand in<br />

Ost und West verringert zu haben.<br />

Dennoch variieren in Ost und West die Auffassungen darüber, ob man in der bundesdeutschen<br />

Gesellschaft im Wohlstand leben würde. Während die Zustimmung<br />

dazu zwar auch in Westdeutschland nach der sozialer Lage variiert, sich aber auf<br />

einem sehr hohem Niveau bewegt, findet diese Auffassung in Ostdeutschland<br />

insgesamt nur wenig Zustimmung.<br />

Weitere Informationen zum Thema Soziale Lagen in Deutschland siehe Teil I,<br />

Kap. 3.5 und 3.6.<br />

16.2 Subjektive Schichtzugehörigkeit<br />

Eine wesentliche Ergänzung des objektiven Bildes der Sozialstruktur liefern Informationen<br />

über die subjektive Schichteinstufung. Angaben darüber, wie sich Personen<br />

in eine vorgegebene Rangordnung sozialer Schichten einstufen, bieten vor<br />

allem Aufschlüsse darüber, wie verschiedene Bevölkerungsgruppen innerhalb der<br />

Gesellschaft ihren eigenen Status im Vergleich zu anderen wahrnehmen und be-<br />

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