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Datenreport 2002

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Diese Entwicklung kann detaillierter nachvollzogen werden, wenn man die Antworten<br />

auf ein weitere Frage betrachtet. Dabei werden die Befragten gebeten, den<br />

Anteil, den sie selbst am Lebensstandard in Deutschland erhalten, zu bewerten.<br />

Der Anteil derjenigen Ostdeutschen, die angeben, »sehr viel weniger« oder »etwas<br />

weniger« als den gerechten Anteil am Lebensstandard in Deutschland zu erhalten,<br />

sinkt kontinuierlich von 1992 (35 % bzw. 47 %) bis 2000 (14 % bzw. 14 %). Der<br />

Prozentsatz der Ostdeutschen, die ihren Anteil am Lebensstandard als gerecht<br />

bewerten, steigt entsprechend von 18 % (1992) auf 33 % (2000). Für die Westdeutschen<br />

lässt sich keine zeitliche Veränderung feststellen, hier geben über die<br />

Hälfte der Befragten an, den gerechten Anteil am Lebensstandard zu erhalten. Ein<br />

relevanter Geschlechterunterschied ist für keinen Zeitpunkt und weder in Ostnoch<br />

in Westdeutschland festzustellen.<br />

In Ostdeutschland gibt es 1992 eine erhebliche Differenz der Altersgruppen bei der<br />

Gerechtigkeitsbewertung des eigenen Anteils am Lebensstandard. Die Gruppe<br />

der 50- bis 65-Jährigen – eine Kohorte, die oft als die »Wendeverlierer« bezeichnet<br />

wird – gibt mit einem erheblich höheren Prozentsatz (41 %) als die anderen Altersgruppen<br />

an, »sehr viel weniger« als den gerechten Anteil am Lebensstandard<br />

zu erhalten. Im Jahr 2000 jedoch, als diese Altersgruppe größtenteils in das Rentenalter<br />

übergewechselt ist, weist sie mit 9 % den niedrigsten Prozentanteil aller<br />

Altersklassen in Ostdeutschland aus. Dagegen ist sie mit 48 % im Jahr 2000 in der<br />

Kategorie »gerechter Anteil« bei den Ostdeutschen von allen Altersklassen am<br />

höchsten besetzt. In Westdeutschland steigt bei den über 65-Jährigen von 1992<br />

bis 2000 ebenfalls der Prozentsatz derjenigen, die angeben, den »gerechten Anteil«<br />

zu erhalten.<br />

Der Erwerbsstatus hat einen wesentlichen Einfluss auf die Bewertung des gerechten<br />

Anteils. Arbeitslose, das heißt ungewollt aus dem Arbeitsprozess Ausgeschiedene<br />

im Gegensatz zu Rentnern, Studenten und Hausfrauen, weisen über<br />

beide Zeitpunkte und sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland vergleichsweise<br />

hohe Werte in den Kategorien »sehr viel weniger« und »etwas weniger« auf. Die<br />

Hälfte der Erwerbstätigen in Ostdeutschland gibt 1992 an, »etwas weniger als den<br />

gerechten Anteil am Lebensstandard« zu erhalten, dieser Wert vermindert sich jedoch<br />

bis 2000 auf 13 %. Ein wesentlicher Unterschied in der Einschätzung des<br />

gerechten Anteils abhängig vom Familienstand lässt sich für die ostdeutschen<br />

Geschiedenen feststellen. Sie behalten auch 2000 die hohen 93er-Werte in den<br />

Kategorien »sehr viel weniger« und »etwas weniger«. Westdeutschland kann auch<br />

hier wieder als Referenz dienen, in der sich im Zeitverlauf wenig ändert.<br />

4.3 Zukunftserwartungen<br />

Welche Erwartungen sind vor dem Hintergrund dieser Werthaltungen und Ansprüche<br />

in der Bevölkerung Deutschlands festzustellen? Abbildung 1 zeigt für den<br />

Zeitraum 1992 bis 2000, wie die zukünftige Entwicklung der wirtschaftlichen Lage<br />

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