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Datenreport 2002

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quoten und einen größeren Erwerbsumfang als Frauen auf, wobei die Unterschiede<br />

in Ostdeutschland weniger stark ausgeprägt sind als in Westdeutschland.<br />

Die Erwerbsorientierung der Frauen in Westdeutschland nimmt jedoch in<br />

allen Altersgruppen zu.<br />

Die sehr hohe Erwerbsorientierung ostdeutscher Frauen wird in der mittleren Altersgruppe<br />

(35- bis 55-Jährige) besonders deutlich: Im Jahr 2000 waren 55 % Vollzeit<br />

und 22 % Teilzeit erwerbstätig, in Westdeutschland lagen die entsprechenden<br />

Anteile bei 35 % und 38 %. Zugleich ist der Anteil arbeitslos registrierter Frauen in<br />

den neuen Bundesländern mit 16 % wesentlich höher als im Westen (3 %). Teilzeitbeschäftigungen<br />

werden aber nicht immer freiwillig ausgeübt. Untersuchungen<br />

zeigten, dass dies besonders auf Frauen in Ostdeutschland zutrifft. Hier würde<br />

etwa ein Drittel lieber einer Vollzeittätigkeit nachgehen (West: nur 6 %).<br />

In der Gruppe der Älteren (56- bis 65-Jährige) scheint die Erwerbsbeteiligung der<br />

Frauen in Westdeutschland auf den ersten Blick höher zu sein als in Ostdeutschland.<br />

Die Erwerbstätigenquoten – d. h. die Anteile der Erwerbstätigen an der Zahl<br />

der erwerbsfähigen Frauen – liegen bei 38 % bzw. 30 %, wobei allerdings mehr<br />

als die Hälfte der Frauen in den alten Bundesländern eine Teilzeitbeschäftigung<br />

ausübt (Ostdeutschland: ein Drittel). Zieht man jedoch die Arbeitslosigkeit in die<br />

Betrachtung mit ein, dann übertrifft – wie erwartet – die Erwerbsbeteiligung der<br />

ostdeutschen Frauen die der westdeutschen deutlich, denn 17 % sind (ohne nebenbei<br />

eine berufliche Tätigkeit auszuüben) arbeitslos gemeldet (West: 1 %). Auffallend<br />

ist auch die Zunahme des Anteils erwerbstätiger älterer Frauen in Ostdeutschland.<br />

Bei den Männern ist eine gegenteilige Entwicklung zu beobachten:<br />

1991 war hier noch die Hälfte, im Jahr 2000 hingegen »nur« 42 % erwerbstätig<br />

(West: 1991 59 %, 2000 52 %). Auch die älteren Männer sind in Ostdeutschland<br />

mit einer Quote von 18 % stark von Arbeitslosigkeit betroffen und viele haben sich<br />

vom Arbeitsmarkt bereits endgültig zurückgezogen: Im Jahr 2000 beabsichtigten<br />

40 % künftig keiner Beschäftigung mehr nachzugehen, 1991 waren dies lediglich<br />

31 % gewesen.<br />

In der jüngsten Altersgruppe der 16- bis 34-Jährigen bedarf die abnehmende Erwerbsbeteilung<br />

in Ostdeutschland einer besonderen Interpretation. Sie ist hier<br />

nicht mit einem Rückzug vom Arbeitsmarkt, sondern durch die Anpassung des<br />

Bildungsverhaltens an westdeutsche Standards zu erklären. Sowohl bei Frauen<br />

als auch bei Männern hat sich der Anteil von Personen in (hoch-)schulischer<br />

Ausbildung (ohne gleichzeitige Erwerbstätigkeit) zwischen 1991 und 2000 verdoppelt,<br />

bei den Frauen auf 13 %, bei den Männern auf 10 %. Darüber hinaus gibt<br />

es Schüler/innen und Student/innen, die gleichzeitig einen Job ausüben (sie werden<br />

entsprechend der gewählten international üblichen Abgrenzung als erwerbstätig<br />

ausgewiesen). Teilzeitarbeit und geringfügige Beschäftigung spielen daher in<br />

dieser Altersgruppe auch für Männer eine vergleichsweise große Rolle. Zugleich<br />

fällt vorwiegend in diese Altersgruppe auch die Phase der Familienbildung, was<br />

die hohen Quoten von Frauen im Mutterschutz/Erziehungsurlaub erklärt (Männer<br />

sind in dieser Kategorie praktisch nicht vertreten). Viele junge Menschen sind in<br />

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