Datenreport 2002

als in Westdeutschland in Anspruch genommen. Wer ihn in Anspruch nahm, verzichtete
allerdings im Vergleich zu Westdeutschland häufiger auf eine Erwerbstätigkeit
(Ost: 52 %, West: 43 %). Dies sollte aber nicht als Zeichen des Rückzugs
in die Familie gedeutet werden; offenbar wird der Elternurlaub häufig zur Überbrückung
der Probleme auf dem Arbeitsmarkt genutzt. Hierauf weisen die sehr
hohen Arbeitslosenquoten von Müttern mit älteren Kindern hin.
8.3 Erwerbsaufnahme wird häufig
als schwierig eingeschätzt
Dass die Probleme am Arbeitsmarkt besonders häufig die Frauen in Ostdeutschland
treffen, wird ebenfalls deutlich, wenn man Nichtbeschäftigte nach den Chancen
ihrer Wiederbeschäftigung fragt (vgl. Tab. 3). Nur 3 % der Frauen (Männer
Tab. 3: Subjektive Arbeitsmarktchancen von Nichterwerbstätigen 1
Stelle finden wäre . . . 2 Beabsichtige,
Leicht Schwierig Praktisch
unmöglich
in %
künftig keine
Erwerbstätigkeit
aufzunehmen
Westdeutschland
Männer
1991 28,5 31,7 13,4 26,4
1994 14,1 49,8 12,0 24,1
1997 6,9 50,3 17,3 25,5
2000
Frauen
15,9 41,7 14,8 27,6
1991 15,1 27,1 7,4 50,4
1994 12,8 35,0 10,4 41,8
1997 10,8 38,4 13,4 37,4
2000
Ostdeutschland
Männer
14,2 35,2 12,0 38,6
1991 8,8 52,0 19,9 19,3
1994 8,3 55,1 15,3 21,3
1997 8,2 52,9 21,4 17,5
2000
Frauen
9,6 57,6 14,8 18,0
1991 4,5 48,2 16,5 30,8
1994 2,4 50,5 24,1 23,0
1997 2,9 53,7 23,9 19,5
2000 3,3 49,0 28,0 19,7
1 Nichterwerbstätige im Alter von 16 bis unter 60 Jahren.
2 Frage: »Wenn Sie jetzt eine Arbeit suchen würden: Ist oder wäre es für Sie dann leicht, schwierig
oder praktisch unmöglich, eine geeignete Stelle zu finden?«
Datenbasis: SOEP 1991– 2000.
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