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Datenreport 2002

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10.2 Zufriedenheit mit dem Zustand der Umwelt<br />

und Sorgen um den Schutz der Umwelt<br />

Die vorhergehende Darstellung zeigt, dass die verschiedenen Umweltprobleme<br />

von der Bevölkerung sehr differenziert beurteilt und sowohl positive als auch<br />

negative Veränderungen wahrgenommen werden. Es stellt sich die Frage, wie eine<br />

eher zusammenfassende Bewertung der Umweltproblematik ausfällt. Dazu können<br />

zwei Indikatoren betrachtet werden: die Zufriedenheit mit dem »Zustand der<br />

Umwelt hier in der Region« und die Sorgen um den Schutz der Umwelt. Es kann<br />

davon ausgegangen werden, dass beide Bewertungen zum einen durch die objektiv<br />

vorhandenen Umweltbelastungen beeinflusst werden und der letztere Indikator<br />

darüber hinaus auch von den wahrgenommenen Maßnahmen zum Schutz<br />

der Umwelt. Zum anderen sind derartige Bewertungen – vermutlich in noch stärkerem<br />

Maße als die Beurteilung einzelner, konkreter Umweltprobleme – aber<br />

auch davon abhängig, welchen Stellenwert der Umwelt beigemessen wird, welches<br />

Problembewusstsein in der Bevölkerung vorhanden ist.<br />

Die Zufriedenheit mit dem Umweltzustand in der Region hat sich in Ostdeutschland<br />

zwischen 1990 und 1999 nahezu kontinuierlich von einem durchschnittlichen<br />

Skalenwert von 3,1 auf einen Wert von 6,5 verbessert, und der Anteil der eher Zufriedenen<br />

stieg von 18 % auf 72 % (vgl. Abb. 2). Zwischen 1999 und 2000 sank die<br />

Zufriedenheit aber wieder auf einen Durchschnittswert von 6,2. Trotz des enormen<br />

Anstiegs des Zufriedenheitsniveaus bis 1999 waren Ostdeutsche im gesamten<br />

Zeitraum unzufriedener mit dem Umweltzustand in ihrer Region als Westdeutsche.<br />

Auch in Westdeutschland hat die Zufriedenheit mit dem Umweltzustand bis 1999<br />

zugenommen, allerdings erst in den letzten zwei Jahren davor. Zuvor war das<br />

Zufriedenheitsniveau – von kurzfristigen Schwankungen in den Jahren 1993 und<br />

1994 abgesehen – relativ stabil. Zwischen 1999 und 2000 lässt sich nun wie im<br />

Osten ein deutlicher Rückgang der Zufriedenheit von einem Durchschnittswert<br />

von 7,1 auf 6,7 feststellen.<br />

Der Anstieg der Zufriedenheit bis 1999 war begleitet von einem Rückgang des<br />

Anteils der Bevölkerung, der sich große Sorgen um den Schutz der Umwelt<br />

machte. Dieser Anteil fiel von einem Maximum von 62 % (West) bzw. 58 % (Ost)<br />

im Jahr 1990 auf ein Minimum von jeweils 23 % im Jahr 1999. Die Besorgnis um<br />

den Umweltschutz verminderte sich keineswegs kontinuierlich, sondern war von<br />

Schwankungen unterbrochen, wobei die Entwicklungen im Westen und Osten<br />

weitgehend parallel verliefen. Ein erster starker Rückgang der Sorgen um den<br />

Umweltschutz kann zwischen 1990 und 1991 konstatiert werden. Möglicherweise<br />

haben in dieser Zeit Sorgen im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung die<br />

Umweltproblematik in den Hintergrund gedrängt. Bis 1992, dem Zeitpunkt des<br />

Umweltgipfels in Rio, stieg der Anteil der Bevölkerung, der große Sorgen äußerte,<br />

wieder erheblich an, ohne jedoch die hohen Ausgangswerte von 1990 zu erreichen.<br />

Bis 1994 folgte eine weitere erhebliche Abschwächung der Besorgnis um den<br />

Umweltschutz und eine erneute leichte Zunahme bis 1995, die mit der zum Zeit-<br />

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