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Datenreport 2002

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Ostdeutschland Weiterbildungsmaßnahmen für jüngere und ältere Erwerbstätige<br />

gleich häufig der Anpassung der Kenntnisse an sich verändernde Arbeitsplatzanforderungen<br />

dienen, werden in Westdeutschland entsprechende Maßnahmen<br />

von jüngeren Personen deutlich seltener besucht als von älteren. Dies könnte<br />

auf Defizite in der beruflichen Erstausbildung in Ostdeutschland hinweisen. Weiterbildungen<br />

mit dem Anspruch, die Teilnehmer für den beruflichen Aufstieg zu<br />

qualifizieren, umfassen rund ein Viertel des Spektrums (dabei ist allerdings zu<br />

beachten, dass Überschneidungen in den Zielen durch Mehrfachnennungen zugelassen<br />

wurden). Diese Form von Weiterbildung ist häufiger in West- als in Ostdeutschland<br />

zu beobachten. Sie wird zudem eher von jüngeren als von älteren<br />

Erwerbstätigen beansprucht. Auffällig ist, dass Aufstiegsqualifizierungen in Westdeutschland<br />

häufiger von geringer Qualifizierten, in Ostdeutschland dagegen von<br />

höher Qualifizierten wahrgenommen werden. Berufliche Weiterbildungen, die der<br />

Einarbeitung an einem neuen Arbeitsplatz dienen sollen, sind für Deutschland<br />

atypisch (rund 5 %). Offensichtlich werden neue Mitarbeiter in der Regel durch<br />

Training on the Job eingearbeitet. Umschulungsmaßnahmen, die während einer<br />

regulären Erwerbstätigkeit durchgeführt werden, sind ebenfalls selten (2 %; dabei<br />

ist jedoch zu beachten, dass Personen in [Vollzeit-]Fortbildung und Umschulung<br />

aus der Betrachtung ausgeschlossen wurden). In der Kategorie »Sonstiges« finden<br />

sich nur rund 10 % der Nennungen. Daraus lässt sich schließen, dass berufliche<br />

Weiterbildung in Deutschland tatsächlich fast ausschließlich zwei Zwecke<br />

zu erfüllen hat: in weit überwiegendem Maße die beruflichen Kenntnisse an sich<br />

verändernde Arbeitsplatzanforderungen anzupassen, sowie – mit deutlichem Abstand<br />

– das berufliche Fortkommen der Teilnehmer zu befördern.<br />

Betrachtet man die Form der durchgeführten Maßnahmen, so zeigt sich zunächst,<br />

dass rund drei Viertel aller beruflichen Weiterbildungen zumindest teilweise während<br />

der Arbeitszeit besucht wurden. Ostdeutsche Akademiker belegen überdurchschnittlich<br />

oft Maßnahmen in ihrer Freizeit. Gut die Hälfte der Maßnahmen<br />

werden vom Arbeitgeber durchgeführt, und rund zwei Drittel der beruflichen Maßnahmen<br />

werden zumindest teilweise von diesem finanziert. Bei Akademikern sind<br />

erhöhte Anteile von Selbstzahlern zu beobachten (Ausnahme: Jung-Akademiker in<br />

Westdeutschland). Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Struktur der angebotenen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen hinsichtlich der betrachteten West-/Ost-Unterschiede<br />

sowie der Unterschiede nach Alter und Qualifikation der Teilnehmer<br />

erstaunlich homogen erscheint.<br />

7.5 Subjektiver Nutzen der beruflichen Weiterbildung<br />

Abschließend wird untersucht, wie die Weiterbildungsteilnehmer den Nutzen ihrer<br />

Teilnahme einschätzen (Tab. 4).<br />

Rund drei Viertel der durchgeführten Maßnahmen werden von den Teilnehmern<br />

hinsichtlich der vermittelten Inhalte als qualifiziert eingeschätzt: Sie würden die<br />

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