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Datenreport 2002

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Werte auf. Ausnahmen stellen hier insbesondere die Zufriedenheit mit der Gesundheit<br />

und der Ausbildung sowie im Westen auch die Zufriedenheit mit dem<br />

Warenangebot und der Haushaltstätigkeit dar. Bei der Freizeit sind naheliegenderweise<br />

sowohl die Werte der Rentner als auch die der Arbeitslosen höher als<br />

die der Erwerbstätigen. Beim Haushaltseinkommen und beim Lebensstandard<br />

sind entsprechend die Arbeitslosen deutlich unzufriedener als die anderen beiden<br />

Gruppen.<br />

Auch beim Vergleich des obersten mit dem untersten Einkommensquintil sind<br />

die Unterschiede in diesen beiden Lebensbereichen erwartungsgemäß hoch1 .Im<br />

Fall der Zufriedenheit mit dem Haushaltseinkommen erreicht der Unterschied in<br />

Ostdeutschland sogar über drei Skalenpunkte. Auch in fast allen übrigen Lebensbereichen<br />

sind Befragte im oberen Einkommensquintil zufriedener als solche<br />

im unteren, jedoch ist der Unterschied zwischen beiden Gruppen nur noch<br />

im Falle der Ausbildung und der Wohnung größer als ein Skalenpunkt. Ein charakteristischer<br />

Unterschied findet sich bei der Zufriedenheit mit der Kinderbetreuung.<br />

Hier ist das einkommensstärkste Fünftel der Gesellschaft mit 0,7 bzw.<br />

0,8 Punkten deutlich unzufriedener als die 20 % der Bevölkerung mit dem niedrigsten<br />

Einkommen. Dies könnte mit einer im Vergleich stärkeren Verbreitung<br />

von Doppelerwerbstätigkeit und einem dadurch bedingten höheren Betreuungsbedarf<br />

im oberen Einkommensquintil zusammenhängen.<br />

3.3 Entwicklung der Zufriedenheit in ausgewählten<br />

Lebensbereichen im vereinigten Deutschland<br />

Insgesamt stehen mit den hier verwendeten Daten elf Erhebungszeitpunkte zur<br />

Verfügung, zu denen sowohl die ost- als auch die westdeutsche Bevölkerung<br />

befragt wurde. Dies ermöglicht für die meisten der untersuchten Lebensbereiche<br />

eine zusammenfassende Darstellung und Bewertung der langfristigen Veränderung<br />

der Zufriedenheit, die seit 1990 in beiden Landesteilen stattgefunden hat.<br />

Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass die subjektive Zufriedenheit in<br />

Ostdeutschland kurz nach der Wende stark zurückgegangen ist, bevor in den<br />

folgenden Jahren eine langsame Annäherung an westdeutsche Werte stattfand,<br />

die sowohl von einem Ansteigen der ostdeutschen als auch von einer gleichzeitigen<br />

Abnahme der westdeutschen Zufriedenheit getragen wurde. Diese Zangen-<br />

1 Die Einkommensquintile wurden auf Basis der bedarfsgewichteten Haushaltsnettoeinkommen<br />

berechnet. Hierfür werden alle vom Haushalt erzielten Einkommen berücksichtigt und durch die<br />

gewichtete Haushaltsgröße geteilt. Die Gewichtung erfolgte nach der alten OECD-Skala. Dabei<br />

wird nur die erste erwachsene Person im Haushalt voll (d. h. mit einem Gewicht von 1,0) berücksichtigt,<br />

während weitere Erwachsene mit dem Faktor 0,7 und Kinder unter 16 Jahren mit einem<br />

Gewicht von 0,5 in die gewichtete Haushaltsgröße eingehen. Damit werden sowohl größenbedingte<br />

Einspareffekte in Mehrpersonenhaushalten als auch der unterschiedliche Bedarf von Kindern<br />

und Erwachsenen berücksichtigt.<br />

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