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Datenreport 2002

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Aus Tabelle 2 ist ersichtlich, dass sich in Ostdeutschland die Einstellungen der<br />

unterschiedlichen Altersgruppen zur traditionellen Rollenverteilung zwischen 1991<br />

und 2000 angenähert haben. Lag die Differenz bei der Zustimmung 1991 noch bei<br />

ca. 50 %, so verringerte sich diese 2000 auf ca. 24 %. Im Gegensatz dazu näherten<br />

sich die Einstellungen der einzelnen Altersgruppen im Westen für den Zeitraum<br />

1982 bis 2000 nicht an, sondern vergrößerten sich sogar.<br />

Hinsichtlich der Vorstellungen zur Rollenverteilung zeigt sich, dass sich die Einstellungen<br />

der 18- bis 30-Jährigen in West- und Ostdeutschland angenähert und<br />

im Jahr 2000 fast das gleichen Niveau erreicht haben. Bemerkenswert ist in Ostdeutschland<br />

der starke Anstieg moderner Einstellungen bei den über 65-Jährigen,<br />

während in der jüngeren Generation eine Stagnation bzw. sogar ein leichter Rückgang<br />

moderner Werte festzustellen ist.<br />

Für die Einschätzung der Konsequenzen der Erwerbstätigkeit der Frau ist ebenfalls<br />

festzustellen, dass sich die Unterschiede zwischen den Altersgruppen im Osten<br />

verringern, im Westen aber über die Zeit stabil bleiben (vgl. Tab. 3).<br />

Im Folgenden werden nun drei ausgewählte Fragen zur Rolle der Frau etwas genauer<br />

betrachtet. Diese beziehen sich auf die traditionelle Arbeitsteilung zwischen<br />

Mann und Frau, auf den Stellenwert der Berufstätigkeit der Frau und auf die Konsequenzen<br />

der Erwerbstätigkeit der Frau für ihre Kinder.<br />

12.2 Traditionelle Arbeitsteilung<br />

Im Vergleich zu 1982 hat die Zustimmung zur traditionellen Arbeitsteilung in Westdeutschland<br />

in den 90er-Jahren stark abgenommen (vgl. Tab. 4). Seit 1991 sind<br />

insgesamt ca. 50 % der Befragten im Westen der Ansicht, dass es für alle Beteiligten<br />

viel besser sei, wenn der Mann voll im Berufsleben steht und die Frau zu<br />

Hause bleibt. Bemerkenswert ist, dass diese Stagnation für alle hier untersuchten<br />

Gruppen in nahezu gleicher Weise zu verzeichnen ist. Dabei ist der Effekt des<br />

Alters wieder mit Abstand am stärksten. Junge Menschen sind bezüglich der<br />

Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau weitaus moderner eingestellt als die älteren.<br />

So stimmten im Jahre 2000 beispielsweise nur 29 % der unter 30-Jährigen<br />

einer traditionellen Arbeitsteilung zu, während dies bei 78 % der über 65-Jährigen<br />

der Fall war. Für Frauen lässt sich auch ein deutlicher Einfluss ihres Erwerbsstatus<br />

feststellen: Etwa 60 % der nicht berufstätigen, aber nur 30 % der berufstätigen<br />

Frauen stimmen den traditionellen Vorstellungen zu. Im Hinblick auf den Bildungsabschluss<br />

zeigt sich, dass mit steigender Bildung die Zustimmung zur traditionellen<br />

Arbeitsteilung sinkt.<br />

In Ostdeutschland scheint die Zustimmung zur traditionellen Arbeitsteilung in den<br />

späten 90er-Jahren wieder zuzunehmen. Im Jahr 2000 erreicht diese mit 31 % fast<br />

wieder das Niveau von 1991. Diese »Wiederbelebung« traditioneller Werte findet<br />

sich bei allen untersuchten Subgruppen im Osten – die sich aber dennoch alle<br />

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