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Datenreport 2002

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zeigen die Daten, dass sich der Anteil der Menschen, die negative Konsequenzen<br />

der Berufstätigkeit der Frau im Osten erwarten, nicht vergrößert, sondern sogar<br />

verkleinert hat. Die – frühere – Erfahrung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

in Ostdeutschland wirkt sich auch zehn Jahre nach der Wiedervereinigung noch<br />

positiv auf die Einschätzung der Konsequenzen der Frauenerwerbstätigkeit für die<br />

Kinder aus.<br />

12.5 Zusammenfassung<br />

In Ostdeutschland findet sich sowohl im Hinblick auf die Vorstellungen zur Rollenverteilung<br />

zwischen Mann und Frau als auch im Hinblick auf die Konsequenzen<br />

der Frauenerwerbstätigkeit eine größere Zustimmung zu modernen Werten als<br />

in Westdeutschland. Die Einstellungen zur Rolle der Frau nähern sich in West und<br />

Ost in den letzten Jahren nicht an, sondern werden in beiden Teilen Deutschlands<br />

im gleichen Maße moderner. West- und Ostdeutsche unterscheiden sich in<br />

Bezug auf ihre Einschätzung der Konsequenzen der Frauenerwerbsbeteiligung<br />

deutlich stärker als in Bezug auf ihre Vorstellungen zur Rollenverteilung zwischen<br />

Mann und Frau. Dies liegt vermutlich unter anderem in der besonderen Erfahrung<br />

mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der DDR begründet. Die höhere<br />

Zustimmung zu modernen Werten darf daher nicht mit der Zustimmung zu Forderungen<br />

nach gleichen Erwerbschancen oder nach weiblicher Selbstentfaltung<br />

gleichgesetzt werden. Vielmehr war die Erwerbsbeteiligung der Frau im Osten<br />

aufgrund ökonomischer Zwänge und unterschiedlicher struktureller Rahmenbedingungen<br />

weiter verbreitet als im Westen. Diese Erfahrung hat offenbar die Bewertung<br />

der Konsequenzen der Frauenerwerbsbeteiligung nachhaltig positiv beeinflusst.<br />

(Michael Blohm)<br />

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