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Datenreport 2002

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als Ausdruck emotionalen Wohlergehens anzusehen. Rationale Kalküle, wie etwa<br />

die Vergleiche und Gewichtungen bei der Bilanzierung der Lebenszufriedenheit,<br />

spielen hier keine Rolle.<br />

Ein Fünftel der westdeutschen Bevölkerung bezeichnet sich als sehr glücklich,<br />

die überwiegende Mehrheit sagt, sie sei ziemlich glücklich, und nur eine Minderheit<br />

ist im Augenblick unglücklich (vgl. Tab. 3). Ebenso wie die Lebenszufriedenheit<br />

hat sich auch das Glücksempfinden der Westdeutschen in den letzten beiden<br />

Jahrzehnten nur unwesentlich verändert. Bei allen seit 1978 durchgeführten Erhebungen<br />

lag der Anteil derjenigen, die sich als sehr glücklich bezeichneten, zwischen<br />

19 und 26 %.<br />

In den neuen Bundesländern sind die Menschen seit 1990 nicht nur zufriedener<br />

mit ihrem Leben geworden, sondern auch glücklicher – das gilt zumindest bis<br />

1998. Im Jahr 1990 meinten 10 % der Ostdeutschen, dass ihr Leben im Augenblick<br />

sehr glücklich sei, 1998 waren es bereits 16 %. Der Abstand zum westdeutschen<br />

Niveau hat sich in diesem Zeitraum deutlich verringert. Seit 1998 hat das<br />

Ausmaß des Glücksempfindens in den neuen Bundesländern jedoch wieder abgenommen<br />

und der West-Ost-Abstand ist größer geworden.<br />

»Geld macht nicht glücklich« sagt der Volksmund – und irrt, denn mit der Höhe<br />

des Haushaltseinkommens steigt der Anteil derjenigen, die das eigene Leben<br />

als »ziemlich glücklich« bzw. als »sehr glücklich« bezeichnen, deutlich an (vgl.<br />

Abb. 2). Der Anteil der Glücklichen liegt in der untersten Einkommensgruppe<br />

bei 67 %; in der obersten Gruppe sind es bereits 94 %. Der Anstieg ist nicht<br />

linear, sondern nimmt mit der Höhe des Einkommens ab. Die Nichtlinearität<br />

des Zusammenhangs ist Ausdruck der Tatsache, dass das Haushaltseinkommen<br />

einen sinkenden Grenznutzen hat. Weitergehende Analysen zeigen, dass<br />

der Zusammenhang zwischen Geld und Glück mit dem Bildungsgrad variiert.<br />

Bei Un- und Angelernten ist er besonders stark ausgeprägt; bei besser Gebildeten,<br />

beispielsweise bei Hochschulabsolventen, ist er dagegen vergleichsweise<br />

schwach.<br />

Die Anzahl der eigenen Kinder beeinflusst das Glücksempfinden ebenfalls positiv<br />

– wenn auch nicht im selben Maße und so eindeutig wie das Einkommen.<br />

Am glücklichsten sind diejenigen, die zwei Kinder haben. Weitere Kinder wirken<br />

sich eher negativ aus, was möglicherweise auf die mit der Zahl der Kinder zunehmenden<br />

Belastungen und Einschränkungen zurückzuführen ist. Die Beziehung<br />

zwischen Kinderzahl und Lebensglück ist in einzelnen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich<br />

ausgebildet: Bei Frauen ist sie erwartungsgemäß etwas stärker als<br />

bei Männern.<br />

Ob man enge Freunde hat oder nicht, ist für das individuelle Glücksempfinden<br />

ebenfalls relevant. Der Effekt ist jedoch vergleichsweise klein. Denn selbst von<br />

denen, die keine Freunde haben, bezeichnen sich drei Viertel als mehr oder weniger<br />

glücklich, und der Unterschied zu denen, die enge Freunde haben, ist mit<br />

etwa 10 Prozentpunkten eher gering. Erstaunlicherweise hat die Zahl der Freunde<br />

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