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Datenreport 2002

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Betrachtet man zunächst die mittlere Anzahl der besuchten Maßnahmen, so zeigt<br />

sich deutlich die komplementäre und kumulative Struktur des Bildungserwerbs.<br />

Weiterbildungsteilnehmer durchlaufen häufig nicht nur eine, sondern mehrere<br />

Teilnahmen: Im Mittel sind es in Westdeutschland knapp vier, in Ostdeutschland<br />

gut drei Maßnahmen im betrachteten Drei-Jahres-Zeitraum. Bemerkenswert erscheint,<br />

dass hierbei keine Altersabhängigkeit zu beobachten ist. Zudem durchliefen<br />

Personen mit niedrigerem Qualifikationsniveau – sofern sie denn überhaupt<br />

den Zugang zum System der beruflichen Weiterbildung schafften – nur eine geringfügig<br />

niedrigere mittlere Anzahl von Maßnahmen als höher Qualifizierte. Die<br />

Gruppe der Teilnehmer an beruflicher Weiterbildung ist somit hinsichtlich der ansonsten<br />

stark trennenden Bildungsunterschiede deutlich homogener als die Gesamtpopulation<br />

aller Erwerbstätigen.<br />

Im Mittel verbrachten die Weiterbildungsteilnehmer insgesamt rund zwölf Wochen<br />

in beruflicher Weiterbildung; bei älteren Erwerbstätigen in Westdeutschland liegt<br />

der Wert etwas niedriger. Mit zunehmender Qualifikation der Teilnehmer steigt<br />

auch die Dauer der durchlaufenen Weiterbildung tendenziell an. Auffällig ist jedoch,<br />

dass in Westdeutschland Weiterbildungsteilnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung<br />

nahezu gleich lang geschult werden wie Akademiker. Jüngere Weiterbildungsteilnehmer<br />

mit einer nicht-akademischen Berufsausbildung werden sogar<br />

intensiver geschult als Akademiker der gleichen Altersgruppe; dies belegt die<br />

Analyse der mittleren Unterrichtszahl der durchlaufenen Maßnahmen. Auffällig<br />

wenige Weiterbildungsstunden erhalten jüngere Akademiker in Ostdeutschland.<br />

Mit zunehmender Qualifikation steigt der finanzielle Eigenbeitrag zur beruflichen<br />

Weiterbildung. Jüngere Erwerbstätige investieren rund doppelt so viel in ihre Weiterbildung<br />

wie ältere und – pro Altersgruppe – westdeutsche doppelt so viel wie<br />

ostdeutsche. In Ostdeutschland wenden Akademiker mehr als doppelt so viele<br />

Eigenmittel für die berufliche Weiterbildung auf als Nicht-Akademiker. In Westdeutschland<br />

finden sich dagegen – wie in den anderen Items auch – ähnliche<br />

Muster für Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung und Akademiker.<br />

7.4 Struktur der Maßnahmen<br />

zur beruflichen Weiterbildung<br />

In diesem Abschnitt wechseln wir von der Ebene der Personen auf die Ebene<br />

der einzelnen Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung. Betrachtet werden die<br />

Zielsetzungen der Maßnahmen sowie deren Form. Die Ergebnisse finden sich in<br />

Tabelle 3b.<br />

Rund drei Viertel aller Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung – in Ostdeutschland<br />

noch etwas häufiger als in Westdeutschland – dienen dem Zweck der »Anpassung<br />

an neue Anforderungen in (die) bisherige Tätigkeit«. Recht unerwartet<br />

sind dabei kaum qualifikationsspezifische Unterschiede zu erkennen. Während in<br />

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