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Datenreport 2002

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In den neuen Ländern war nach der Bodenreform 1945/46 eine Vielzahl kleinund<br />

mittelbäuerlicher Betriebe entstanden, die die Versorgungslage der Bevölkerung<br />

verbessern und Vertriebenen sowie Landarbeitern eine Existenzgrundlage<br />

bieten sollten. Nur relativ wenige »volkseigene Güter« wirtschafteten in dieser<br />

Zeit als Großbetriebe.<br />

Die Zwangskollektivierung der ostdeutschen Landwirtschaft von 1952 bis 1960<br />

führte zu einem rigorosen Konzentrationsprozess, der auch in den Folgejahren,<br />

verbunden mit Spezialisierungsmaßnahmen (Trennungen von Pflanzen- und Tierproduktion),<br />

weiter durchgesetzt wurde. Daraus resultierte, dass 1989 94 % der<br />

landwirtschaftlich genutzten Fläche und über 96 % der Rinder- und Schweinebestände<br />

in 464 Staatsgütern (VEG), 3 844 Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften<br />

(LPG) und 370 weiteren genossenschaftlichen sowie zwischenbetrieblichen<br />

Einrichtungen konzentriert waren.<br />

Als Privatbetriebe existierten zu diesem Zeitpunkt noch etwa 3 500 Erwerbsbetriebe,<br />

vorwiegend im Bereich des Gartenbaus. Die große Anzahl der persönlichen<br />

Hauswirtschaften der LPG-Mitglieder kann nicht zur Kategorie der<br />

landwirtschaftlichen Betriebe gezählt werden.<br />

Nach der Vereinigung Deutschlands vollzog sich der Umstrukturierungsprozess<br />

der Landwirtschaft in den neuen Ländern nicht reibungslos. Vielfältige Probleme<br />

behinderten den zügigen Aufbau leistungsfähiger Familienbetriebe als Neu- oder<br />

Wiedereinrichter. Das hatte zur Folge, dass weiterhin gravierende Strukturunterschiede<br />

zwischen der Landwirtschaft im früheren Bundesgebiet und derjenigen<br />

in den neuen Ländern bestehen. Die durchschnittliche Betriebsgröße ist dafür<br />

ein markantes Merkmal.<br />

In Deutschland wurden 1991 54 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF)<br />

von Betrieben in der Größenklasse 50 Hektar und mehr bewirtschaftet, 2000 sind<br />

es schon 67 %. Der entsprechende Anteil in den neuen Ländern liegt derzeit<br />

bei 96 %, im früheren Bundesgebiet bei 53 %.<br />

13a.4 Beschäftigte in der Landwirtschaft<br />

In den landwirtschaftlichen Betrieben Deutschlands gab es 1999 1,4 Mill. beschäftigte<br />

Arbeitskräfte, davon 0,9 Mill. Familienarbeitskräfte und 0,5 Mill. ständig<br />

und nicht ständig Beschäftigte. Fast neun von zehn Personen sind in landwirtschaftlichen<br />

Familienbetrieben beschäftigt.<br />

13a.4.1 Weiter hoher Anteil von Familienbetrieben<br />

Die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland werden heute in einer Vielzahl<br />

von Rechtsformen geführt: In Deutschland dominieren Betriebe in der Rechtsform<br />

Einzelunternehmen, also Familienbetriebe; 95 % der Betriebe (440 000) mit 70 %<br />

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