Datenreport 2002

C Lebensbedingungen
und ihre Bewertung
5 Lebensstandard
Die Bundesrepublik Deutschland gilt im internationalen Vergleich als ein Land mit
einem sehr hohen und gesicherten Wohlfahrtsniveau. Die Bevölkerung genießt
einen relativ hohen Lebensstandard, der nichtsdestotrotz ungleich verteilt ist. In
den neuen Bundesländer haben sich die Lebensbedingungen in den letzten zehn
Jahren deutlich verbessert, ohne allerdings schon in allen Bereichen das hohe
westdeutsche Niveau zu erreichen. In der öffentlichen Debatte ist von weiteren
Spaltungslinien die Rede: zum Beispiel zwischen Erwerbstätigen und Arbeitslosen
oder zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Der Armuts- und
Reichtumsbericht der Bundesregierung hat überdies gezeigt, dass sich auch in
einer »reichen« Gesellschaft wie der Bundesrepublik eine erhebliche Anzahl von
Menschen in schwierigen Lebenssituationen befindet und von Armut und Überschuldung
betroffen ist.
Im Folgenden werden einige Aspekte des Lebensstandards und seiner Verteilung
in Deutschland beschrieben. Zunächst geht es um die Vorstellungen der
Menschen, was heutzutage zu einem angemessenen Lebensstandard gehören
sollte. Anschließend werden Umfrageergebnisse präsentiert, die einen Eindruck
über die Verbreitung verschiedener Konsumgüter, Freizeit- und Vorsorgeaktivitäten
vermitteln. Es wird untersucht, welche Bevölkerungsgruppen in besonderem
Maße unterversorgt sind und wie sich niedriger Lebensstandard zu anderen
Problemlagen verhält. Die Bewertung des Lebensstandards aus der Sicht der
Befragten ergänzt das Bild abschließend.
5.1 Vorstellungen über einen
angemessenen Lebensstandard
In einer bevölkerungsweiten Umfrage wurden die Bürgerinnen und Bürger 1998
und 1999 um ihre Meinung gebeten: Anhand einer Liste mit verschiedenen Konsumgütern
und Vorsorgeaktivitäten sollten sie einschätzen, was man in Deutschland
zum Leben braucht und was sich ein Haushalt heutzutage leisten können
sollte (Tab.1).
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