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Datenreport 2002

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In den alten Ländern setzt sich damit ein Mobilitätsverlauf fort, der zunächst Mitte<br />

der 80er-Jahre erhöhte Mobilitätswerte anzeigt, die sich bis zum Einsetzen des<br />

Vereinigungsbooms zu Beginn der 90er-Jahre verringert haben. In den neuen Ländern<br />

ist erwartungsgemäß zu Beginn des Transformationsprozesses das Ausmaß<br />

der Dynamik besonders hoch, die Mobilitätswerte passen sich aber im weiteren<br />

Verlauf der 90er-Jahre an die gesamtdeutsche Entwicklung an. Im Unterschied<br />

zum gesamtdeutschen Trend sind jedoch an deren Ende in den neuen Ländern<br />

wiederum erhöhte Mobilitätswerte zu beobachten.<br />

Bei der Betrachtung dieser einjährigen Mobilitätsverläufe werden auch kurzfristige<br />

Auf- und Abstiege ausgewiesen, die längerfristig nicht von Bedeutung sein müssen.<br />

Deshalb erfolgt nun eine differenzierte Untersuchung dieser Stabilität und<br />

Mobilität, bei der ausgehend von Quintilsmatrizen Verläufe im vierjährigen Abstand<br />

betrachtet werden. Die Quintile wurden auf der Basis der jeweiligen regionsspezifischen<br />

Verteilungen erstellt (Tab. 6). Hierbei zeigt sich, dass im untersten<br />

Einkommensquintil die im Vierjahreszeitraum gemessene Stabilität sich<br />

im Verlauf der 90er-Jahre deutlich erhöht hat: Der Bevölkerungsanteil, der innerhalb<br />

von vier Jahren im untersten Quintil verbleibt, steigt von 49 % zu Beginn der<br />

90er-Jahre auf 56 % an deren Ende. Die Chance, aus dem unteren Einkommensquintil<br />

in den mittleren oder höheren Einkommensbereich aufzusteigen, nimmt<br />

nach der vereinigungsbedingt erhöhten Dynamik zunächst ab, steigt dann am<br />

Ende der 90er-Jahre wieder auf über 20 % an. Im mittleren Einkommensbereich<br />

hat der Verbleib im mittleren Quintil oder den benachbarten Quintilen im Verlauf<br />

der 90er-Jahre zugenommen. Abstiege ins untere Quintil haben sich von 12 % zu<br />

Beginn der 90er-Jahre auf unter 10 % am Ende der 90er-Jahre verringert. Aufstiege<br />

von der mittleren in die oberste Einkommensschicht sind im selben Zeitraum<br />

von 9 % auf 7 % zurückgegangen. Im obersten Einkommensbereich ist ebenso<br />

im Verlauf der 90er-Jahre eine zunehmende Stabilität zu beobachten: die Verbleibsquoten<br />

steigen von 67 % auf 72 % an und liegen damit deutlich höher als<br />

im unteren Einkommensbereich. Einkommenswechsel in den mittleren oder unteren<br />

Einkommensbereich sind von daher seltener und am Ende der 90er-Jahre<br />

ebenfalls wiederum rückläufig.<br />

In den alten Ländern spiegelt sich der anhand des Bartholomew-Index beschriebene<br />

langfristig pulsierende Verlauf auch in den hier betrachteten Quintilsübergängen<br />

wider. Als langfristiger Trend kann darüber hinaus festgehalten werden,<br />

dass die Stabilität im mittleren und obersten Quintil insbesondere gegen Ende<br />

der 90er-Jahre gegenüber den 80er-Jahren zugenommen hat. In den neuen Ländern<br />

ist die Dynamik zu Beginn der Transformationsphase insbesondere im untersten<br />

Quintil besonders hoch. Am Ende der 90er-Jahre ist jedoch der Verbleib im<br />

untersten Quintil sogar höher als in den alten Ländern. Der Bevölkerungsanteil, der<br />

aus dem untersten Quintil in den mittleren oder höheren Einkommensbereich<br />

wechselt, ist zwar vom Umfang her gleich hoch wie bei den gesamtdeutschen<br />

Vergleichswerten. Die Verringerung des Anteils der benachbarten Quintilsübergänge<br />

(vom 1. ins 2. Quintil) zeugt jedoch von sich verfestigenden Lebenslagen im<br />

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