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Datenreport 2002

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11 Familie<br />

Unter einer Familie wird heute meist die vorherrschende Kernfamilie mit Eltern und<br />

Kindern in einer Hauhaltsgemeinschaft verstanden. In Deutschland gibt es eine<br />

staatliche Verpflichtung die Familie zu fördern. In Artikel 6 des Grundgesetzes ist<br />

festgelegt, dass diese Förderung nicht nur Familien mit Kindern, sondern auch<br />

verheirateten Paaren zuteil werden muss. Die staatliche Familienpolitik ist in erster<br />

Linie auf die Umverteilung von Geldmitteln zugunsten von Familien ausgerichtet.<br />

Der Familienpolitik wird von den großen Parteien im Deutschen Bundestag<br />

eine zentrale Stellung in den Wahlprogrammen zugewiesen. In der Bevölkerung<br />

sind allerdings Wandlungstendenzen zu beobachten, die Zweifel am hohen Stellenwert<br />

der Familie in der jüngeren Generation aufkommen lassen. Aus der zunehmenden<br />

Verbreitung alternativer Lebensformen neben der traditionellen Kernfamilie,<br />

bei rückläufigen Geburtenraten und hohen Scheidungszahlen wird auch<br />

ein Bedeutungsverlust der Familie in der Bevölkerung gefolgert. Mit der politischen<br />

und sozialen Transformation in Ostdeutschland nach der Wende sind die<br />

Heirats- und Geburtenziffern drastisch gesunken. Vor diesem Hintergrund wird<br />

im Folgenden dargestellt, welche Lebens- und Familienformen in der Bundesrepublik<br />

vorherrschen, wie sich die Familiengründung und die Ehestabilität in der<br />

Folge von Geburtsjahrgangskohorten verändert haben, aber auch welche subjektiven<br />

Einschätzungen zu Familie, Partnerschaft und Kindern in der Bevölkerung<br />

zu beobachten sind.<br />

Weitere Informationen zum Thema Familie siehe Teil I, Kap. 1.6.<br />

11.1 Lebens- und Familienformen<br />

In Deutschland lebt mehr als ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung (18 Jahre<br />

und älter) in einer Kernfamilie, d. h. zusammen mit einem Ehepartner und mindestens<br />

einem Kind. Während in Ostdeutschland zwar ein höherer Anteil von Ehepaaren<br />

mit erwachsenen Kindern zusammenlebt als in Westdeutschland, ist der<br />

Anteil mit minderjährigen Kindern in den neuen Bundesländern kleiner. Dies sind<br />

Auswirkungen des Rückgangs der Heirats- und Geburtenzahl seit dem Ende der<br />

DDR. Vor allem alte Menschen erleben den Tod ihres Ehepartners: 8 % der Männer<br />

und Frauen in Deutschland sind verwitwet und leben alleine in einem Haushalt. Da<br />

Frauen eine höhere Lebenserwartung haben als Männer und Ehefrauen meistens<br />

jünger sind als ihre Ehemänner, überwiegen ältere Frauen in dieser Lebensform.<br />

Auch Eheauflösungen durch Scheidungen schlagen sich in der Sozialstruktur nieder.<br />

Bei den Anteilen der geschiedenen Alleinlebenden sind nur geringe Unter-<br />

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