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Datenreport 2002

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scher Einfluss) empirisch nachgewiesen werden. In der Tendenz ergeben sich<br />

allerdings kaum Annäherungen zwischen den Einschätzungen der Wichtigkeit von<br />

Lebensbereichen in Ost- und Westdeutschland: Augenfällige Veränderungen in<br />

beiden Landesteilen verlaufen jedoch größtenteils in die gleiche Richtung.<br />

In Tabelle 2 werden die Wichtigkeitsbewertungen für die Lebensbereiche Arbeit<br />

und Familie sowie für die Lebensbereiche Umweltschutz und Glauben nach soziodemographischen<br />

Merkmalen ausgewiesen. Ein Zeitvergleich zwischen 1998 und<br />

2001 zeigt außerdem, bei welchen Gruppen Veränderungen in den Prioritäten<br />

festzustellen sind. Der Bereich Arbeit wird von Männern im Vergleich zu Frauen<br />

durchgängig als wichtiger eingeschätzt, der Bereich Familie dagegen von Frauen –<br />

im jeweiligen Landesteil. Die ostdeutschen Frauen haben 2001 mit 59 % für die<br />

Angabe »sehr wichtig« eine höhere Arbeitsorientierung als die westdeutschen<br />

Männer (2001: 47 %). In Westdeutschland ergibt sich sowohl 1998 als auch 2001<br />

kein großer Unterschied zwischen den im arbeitsfähigen Alter befindlichen Generationen<br />

in der Einschätzung des Lebensbereiches Arbeit, in Ostdeutschland<br />

dagegen nehmen die 35- bis 49-Jährigen 1998 mit 81 % und 2001 mit 76 % einen<br />

Spitzenwert bei der Bewertung des Lebensbereiches Arbeit als »sehr wichtig« ein.<br />

Dieser Lebensbereich hat von 1998 bis 2001 nur für die ostdeutschen 18- bis 34-<br />

Jährigen an Bedeutung gewonnen, in allen anderen Altersklassen hat er in Ostund<br />

West an Wichtigkeit eingebüßt. Arbeitslose schätzten 1998 in beiden Landesteilen<br />

den Lebensbereich Arbeit wichtiger ein als Beschäftigte, im Jahr 2001<br />

gilt das Umgekehrte. Über alle betrachteten Erwerbsgruppen hinweg ist nur für<br />

die ostdeutschen Erwerbstätigen keine negative Veränderung in der Einschätzung<br />

des Bereiches eingetreten. Betrachtet man Ost- und Westdeutsche nach<br />

ihrem Familienstand, dann ist nur für die ostdeutschen Ledigen eine Zunahme<br />

der Wichtigkeit des Lebensbereiches »Arbeit« feststellbar.<br />

Über alle Gruppen und zu beiden Erhebungspunkten wird der Lebensbereich Arbeit<br />

im Vergleich zur Familie für weniger wichtig gehalten. Eine Ausnahme bilden<br />

im Jahr 2001 die ostdeutschen 18- bis 34-Jährigen. Denkbar ist, dass diese erst<br />

nach der Wende in das Arbeitsleben eingetretene Generation eine bedenkliche<br />

»Flucht nach vorn« antritt, indem sie im Interesse der Berufstätigkeit auf Familiengründung<br />

verzichtet. Die befürchtete Entwicklung Deutschlands zu einer karriereorientierten<br />

Singlegesellschaft kann hier gezeigt werden. Auch der Lebensbereich<br />

»Familie« hat von 1998 bis 2001 in seiner Bedeutung für das Wohlbefinden<br />

verloren. Stabil blieb die Einschätzung bei den ostdeutschen Frauen, den<br />

ost- und westdeutschen Rentnern, den westdeutschen Arbeitslosen und Hausfrauen<br />

sowie den ostdeutschen Verheirateten und Verwitweten, was mit Traditionen<br />

und dem Eingebundensein in familiale Verhältnisse begründet werden kann.<br />

In allen sozialen Gruppen und zu beiden Erhebungspunkten haben die Ostdeutschen<br />

im Vergleich zu den Westdeutschen sowohl eine höhere Arbeits- als auch<br />

eine höhere Familienorientierung.<br />

Der Lebensbereich Umweltschutz hat in Westdeutschland innerhalb der letzten<br />

Jahre weiter erheblich an Bedeutung verloren (1998: 46 %; 2001: 39 % für die An-<br />

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