Datenreport 2002

19.6 Kürzung oder Ausweitung von Sozialleistungen
Bei der Frage nach der Kürzung oder Ausweitung von Sozialleistungen geht es
nicht um eine grundsätzliche Zustimmung zum Sozialstaat, sondern in erster Linie
um die Höhe der Sozialleistungen. Vor allem dieser Aspekt steht im Mittelpunkt
der gegenwärtigen Diskussion zur Krise und Reform des Sozialstaats.
Tab. 5: Kürzung oder Ausweitung von Sozialleistungen
West Ost
Ausweiten Kürzen Ausweiten Kürzen
1994 2000 1994 2000 1994 2000 1994 2000
in %
Insgesamt 28 21 12 24 71 46 1 8
Geschlecht
Männer 23 18 14 28 63 42 1 10
Frauen 34 24 10 20 79 50 0 6
Altersgruppen
18– 34 Jahre 35 29 10 21 74 49 0 9
35– 59 Jahre 25 21 12 25 69 49 1 9
über 60 Jahre 24 15 15 25 75 41 1 5
Berufliche Stellung
Selbstständige 8 16 29 41 49 28 6 32
Beamte 22 11 13 29 31 21 0 7
Angestellte 25 19 12 28 64 48 1 10
Arbeiter 29 25 9 17 72 45 0 8
Arbeitslose 56 39 3 4 85 62 0 1
Rentner/Pensionäre 23 15 15 25 78 42 0 4
Ideologische Orientierung
Links 36 27 8 17 73 48 1 6
Mitte 27 21 11 23 72 43 1 9
Rechts 20 12 20 34 61 43 2 14
Parteipräferenz
PDS – – – – 82 54 0 7
Bündnis 90/Die Grünen 38 26 5 14 68 39 1 13
SPD 30 23 8 18 74 42 1 5
FDP 25 16 15 46 68 43 0 19
CDU/CSU 18 13 18 30 55 35 2 14
Datenbasis: ALLBUS 1994, 2000.
Fragt man danach, ob die Sozialleistungen in Zukunft gekürzt werden sollen, ob
sie so bleiben sollen wie bisher oder ob sie ausgeweitet werden sollen, dann unterscheiden
sich die Bürger der alten und der neuen Länder deutlich voneinander
(vgl. Tab. 5). Im Jahr 2000 spricht sich in Ostdeutschland eine relative Mehrheit
von 46 % für eine Ausweitung der Sozialleistungen aus, während sich in Westdeutschland
eine Mehrheit von 48 % für die Beibehaltung des Status quo ausspricht.
In beiden Teilen ist nur eine Minderheit für Kürzungen von Sozialleistungen.
Im Westen sind es immerhin 24 % und im Osten lediglich 8 %.
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