Datenreport 2002

F Deutschland und Europa
20 Lebensbedingungen
und Wohlbefinden in Europa
Historisch wie im internationalen Vergleich bieten die Länder Westeuropas ihren
Bürgern ein hohes Maß an Freiheit und Wohlstand. Doch nicht überall haben die
Westeuropäer gleich gute Lebensbedingungen. Das gilt auch für die Mitgliedstaaten
der Europäischen Union (EU). Um eine harmonische Entwicklung der Gemeinschaft
als Ganzes zu ermöglichen, hat sich Brüssel zum Ziel gesetzt, die Lebens-
und Arbeitsbedingungen in den Mitgliedstaaten anzunähern. Das soziale
Gefälle in Europa wird noch augenfälliger, wenn man den Blick nach Osten auf die
ehemals sozialistischen Gesellschaften richtet.
In diesem Kapitel werden exemplarisch Umfragedaten zu objektiven Lebensbedingungen
und subjektivem Wohlbefinden im europäischen Vergleich präsentiert.
Bei den objektiven Lebensbedingungen stehen Lebensstandard und Wohnbedingungen
im Mittelpunkt und beim subjektiven Wohlbefinden die allgemeine
Lebenszufriedenheit und mentale Belastungen. Zunächst wird ein Überblick über
die EU-Staaten gegeben. Es folgen weitergehende Angaben für sechs Länder,
die 1999/2000 an einer neuen sozialwissenschaftlichen Umfrage für den Wohlfahrtsvergleich
in Europa, dem Euromodul, teilgenommen haben. Pro Land wurden
zwischen 1000 und 2000 Personen über ihre Lebensverhältnisse befragt. Ein
Vorteil des Euromoduls ist es, Verknüpfungen zwischen verschiedenen Wohlfahrtsbereichen
zu ermöglichen, die in anderen Umfragen nur punktuell vorliegen.
Bislang haben Deutschland, Schweden, die Schweiz und Spanien als westeuropäische
Länder teilgenommen, Slowenien und Ungarn als osteuropäische
Beitrittskandidaten zur EU. Diese Länder vermitteln einen guten Eindruck von der
Spanne der Lebensbedingungen in Europa, von der reichen Schweiz bis zum weit
weniger wohlhabenden Ungarn.
Weitere Informationen zum Thema Lebensbedingungen und Wohlbefinden
in Europa siehe Teil I, Kap. 20.
20.1 Materielle Lebensbedingungen
Einen ersten, groben Eindruck der europäischen Wohlstandsschichtung gibt die
kaufkraftbereinigte Wirtschaftsleistung je Einwohner (vgl. Teil I, Kapitel 20). Unter
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