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Datenreport 2002

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Umweltschutz bei Personen, die starke Beeinträchtigungen durch Lärm, Luftverschmutzung<br />

und einen Mangel an Grünflächen in der Wohngegend angeben, höher<br />

ist als bei Personen mit nur geringen Beeinträchtigungen (vgl. Tab. 2). Darüber<br />

hinaus variiert die Zufriedenheit mit dem Umweltzustand mit der Größe<br />

des Wohnortes. In den großen Städten, die eine vergleichsweise hohe Umweltbelastung<br />

aufweisen, ist die Zufriedenheit erheblich geringer als in den kleineren<br />

Gemeinden.<br />

In der Zufriedenheit mit dem Umweltzustand und den Sorgen um den Umweltschutz<br />

spiegelt sich zum anderen aber auch das Problembewusstsein in der<br />

Bevölkerung wider. Dies wird durch eine Betrachtung der Zusammenhänge mit<br />

der Parteiidentifikation deutlich: Anhänger von Bündnis 90/Die Grünen äußern<br />

im Westen wie im Osten Deutschlands häufiger große Sorgen um den Schutz<br />

der Umwelt und eine geringere Zufriedenheit mit dem Zustand der Umwelt als<br />

beispielsweise Sympathisanten von CDU/CSU (vgl. Abb. 3). So stellt sich die<br />

Frage, ob die vergleichsweise positiven Bewertungen von Umweltzustand und<br />

Umweltschutz am Ende der 90er-Jahre nicht doch auch auf ein gesunkenes<br />

Problembewusstsein in der Bevölkerung hindeuten.<br />

Weitere Informationen zum Thema Zufriedenheit mit dem Zustand der<br />

Umwelt und Sorgen um den Schutz der Umwelt siehe Teil I, Kap. 19.3.<br />

10.3 Umweltrelevante Einstellungen<br />

und Verhaltensweisen<br />

Weitere Hinweise zu dieser Frage erhält man durch die Analyse von Indikatoren,<br />

die die Bereitschaft der Bürger, persönlich zum Schutz der Umwelt beizutragen,<br />

und den Stellenwert, den sie dem Umweltschutz zumessen, erfassen. Hier zeigt<br />

sich zunächst, dass nach wie vor die Mehrheit der Bürger im Jahr 2000 vorgibt,<br />

sich umweltgerecht zu verhalten, selbst wenn dies mit einem höheren Aufwand an<br />

Geld oder Zeit verbunden ist (vgl. Abb. 4). Gegenüber 1993 hat sich der Anteil der<br />

Bevölkerung, der auf einer derart allgemeinen und unverbindlichen Ebene Umweltbewusstsein<br />

demonstriert, nur wenig verringert und liegt im Westen noch immer<br />

etwas höher als im Osten. Auch wenn man nach konkreten Beiträgen zum<br />

Umweltschutz wie die Beteiligung an der Sammlung von Wertstoffen fragt, findet<br />

man ganz überwiegend ein positives Verhalten in der Bevölkerung. So gaben drei<br />

Viertel der Bürger im Jahr 2000 an, immer ihren Müll zu trennen, während es 1993<br />

erst 58 % im Westen und 51 % im Osten waren.<br />

Das Bild ändert sich jedoch, wenn man den Blick auf materielle Opfer und Einschränkungen<br />

richtet, die man für die Umwelt hinzunehmen bereit ist. In Westdeutschland<br />

fänden es 43 % für sich persönlich akzeptabel, Abstriche von ihrem<br />

Lebensstandard zum Schutz der Umwelt zu machen, in Ostdeutschland liegt der<br />

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