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Datenreport 2002

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dingungen, in Flurbereinigungen und in vermehrtem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln<br />

und Düngern. Zu den weiteren Verursachern der Artengefährdung zählen<br />

u. a. Maßnahmen des Straßenbaus, der Siedlungs- und Bautätigkeit, des Tourismus<br />

und Landschaftseingriffe durch Rohstoffgewinnung.<br />

19.3.3 Gesundheitsbeeinträchtigung der Bevölkerung<br />

Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Umweltbelastungen und Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />

beim Menschen kann nur selten eindeutig nachgewiesen<br />

werden. Insbesondere können Wechselwirkungen verschiedener Risikomerkmale<br />

untereinander nach dem derzeitigen Stand der Forschung nicht angemessen erfasst<br />

werden. Insofern sind statistische Ergebnisse über eindeutig als umweltbedingt<br />

einzuordnende Erkrankungen der Bevölkerung nicht verfügbar. Dagegen<br />

gibt es eine Reihe von Faktoren, die als umweltbedingte Gesundheitsrisiken<br />

betrachtet werden.<br />

Der »Gesundheitsbericht für Deutschland«, der 1998 vom Statistischen Bundesamt<br />

herausgegeben wurde, nennt hierzu vor allem unerwünschte Stoffe in Nahrung<br />

und Trinkwasser, Belastungen von Außen- und Innenluft sowie Lärm.<br />

Zu den unerwünschten Stoffen in Nahrung und Trinkwasser zählen Rückstände<br />

von Pflanzenbehandlungsmitteln sowie Tierarzneimitteln, polychlorierte Biphenyle<br />

(PCB), toxische Schwermetalle, Radionukleide, Mykotoxine (Stoffwechselprodukte<br />

niederer Pilze), aromatische Kohlenwasserstoffe sowie Nitrit und Nitrat. In<br />

den Jahren 1991 bis 1993 von 19 amtlichen Untersuchungsanstalten durchgeführte<br />

Analysen auf Rückstände von Pflanzenbehandlungsmitteln in Obst ergaben<br />

bei 43,4 % keine messbaren Rückstände, in 2,7 % der Fälle lag eine Höchstmengenüberschreitung<br />

bei mindestens einem Wirkstoff vor. Vergleichbare Untersuchungen<br />

bei Gemüse zeigten bei 65,3 % der Proben keine Rückstände, in<br />

2,4 % der Fälle waren die erlaubten Höchstmengen überschritten. Rückstände<br />

von Tierarzneimitteln wurden bei Untersuchungen tierischer Lebensmittel im Jahr<br />

1994 bei weniger als einem Prozent der Proben festgestellt. Bei regelmäßigen<br />

Untersuchungen der Milch wurden bei ein bis drei Promille der Proben Rückstände<br />

von Tierarzneimitteln beobachtet.<br />

Im Hinblick auf die menschliche Gesundheit ist die Belastung der Außenluft durch<br />

Schwefeldioxid, Schwebstaub, Stickstoffdioxid und Ozon von besonderem Interesse.<br />

Vergleichende Untersuchungen, die in Deutschland, Dänemark und in der<br />

Schweiz durchgeführt wurden, lassen ein erhöhtes Risiko, an chronischer Bronchitis<br />

und Asthma zu erkranken, vermuten.<br />

Darüber hinaus können erhöhte Ozonkonzentrationen im Sommer zu Einschränkungen<br />

der Lungenfunktion und der körperlichen Leistungsfähigkeit führen. Auch<br />

Allergien werden mit Außenluftverschmutzungen in Verbindung gebracht. Allerdings<br />

zeigen entsprechende Untersuchungen keinen eindeutigen Zusammenhang.<br />

So sind beispielsweise in den ehemals stark belasteten Industrieregionen<br />

Ostdeutschlands weniger Allergien festgestellt worden als in Westdeutschland<br />

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