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Datenreport 2002

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Artikel 16 und Einführung von Artikel 16a des Grundgesetzes sowie der hiervon<br />

ausgehenden asylverfahrensrechtlichen Neuregelungen sank die Zahl der Asylsuchenden<br />

1993 auf 322 600. Dieser Rückgang setzte sich in den folgenden Jahren<br />

fort. Im Jahr 2000 stellten 78 564 ausländische Staatsangehörige und damit<br />

16 549 weniger als 1999 (95 113) einen Asylantrag in Deutschland.<br />

Der Anteil der als Asylberechtigte anerkannten Asylsuchenden unterliegt immer<br />

wieder Schwankungen. So sank er im Zeitraum 1985/93 – das Jahr 1991 ausgenommen<br />

– von 29 auf rund 3 % und stieg dann auf 9 % (1995). Seitdem ist<br />

wieder ein Rückgang der Anerkennungsquote zu beobachten. Im Jahr 2000 lag<br />

die Anerkennungsquote bei 3 % der in diesem Jahr entschiedenen Anträge.<br />

Weitere Informationen zum Thema Ausländer siehe Teil II, Kap. 15.<br />

1.9 Wanderungen<br />

Bei der Beobachtung und Analyse der Veränderung der Einwohnerzahl kommt der<br />

räumlichen Bevölkerungsbewegung und damit den Wanderungen neben der natürlichen<br />

Bevölkerungsbewegung (Geburten und Sterbefälle) eine zentrale Bedeutung<br />

zu. Bei den Wanderungen wird unterschieden zwischen Wohnsitzwechseln<br />

innerhalb Deutschlands (Binnenwanderung) und solchen über die Grenzen<br />

Deutschlands (Außenwanderung). Die Wanderungen zwischen dem früheren Bundesgebiet<br />

und der ehemaligen DDR wurden bis zum 3. Oktober 1990 in der Außenwanderungsstatistik<br />

erfasst, seitdem handelt es sich um Binnenwanderungsfälle.<br />

1.9.1 Binnenwanderung<br />

Im Jahr 1999 haben 3,968 Mill. Personen ihren Wohnsitz innerhalb Deutschlands<br />

gewechselt. Bezieht man diese Zahl auf 1 000 Einwohner, erhält man die sog.<br />

Mobilitätsziffer. Sie gibt Aufschluss über die Häufigkeit, mit der Einwohner eines<br />

Gebiets ihren Wohnsitz wechseln. 1999 betrug die Mobilitätsziffer rund 48, d. h.<br />

fast jeder 20. Einwohner ist in jenem Jahr innerhalb Deutschlands von einer Gemeinde<br />

in eine andere umgezogen. Betrachtet man die Entwicklung der räumlichen<br />

Mobilität der Bevölkerung seit 1970, so zeigt sich ein sehr unterschiedlicher<br />

Verlauf. Im Zeitraum 1970/80 verringerten sich die Wanderungen über die<br />

Gemeindegrenzen im früheren Bundesgebiet von 3,662 Mill. auf 3,024 Mill. Die<br />

Mobilitätsziffer sank im gleichen Zeitraum von 60 auf 49. Dieser Rückgang dürfte<br />

auch eine Folge der Gebietsreform in den alten Bundesländern sein. Im Zuge<br />

dieser Reform wurden Nahwanderungsfälle durch Eingemeindungen häufig zu<br />

Ortsumzügen und konnten sich deshalb in der Mobilitätsziffer nicht auswirken.<br />

Bis Ende der 80er-Jahre war die Zahl der Wanderungen über die Gemeindegrenzen<br />

weiterhin rückläufig. 1991 lag sie dann erstmals seit 1980 wieder über der<br />

Drei-Millionen-Grenze. Seitdem ist ein kontinuierlicher Anstieg zu beobachten.<br />

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