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Datenreport 2002

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12 Gesamtwirtschaft im Überblick<br />

12.1 Rahmenbedingungen<br />

des wirtschaftlichen Geschehens<br />

Die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland wird als »soziale Marktwirtschaft«<br />

bezeichnet. Darunter versteht man die Verbindung von »freier Marktwirtschaft«<br />

mit einem Staat, der den ordnungs- und wirtschaftspolitischen Rahmen<br />

sichert und sozial ausgleichend wirkt.<br />

Basis der gesamten staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung der Bundesrepublik<br />

Deutschland ist das Grundgesetz. Darin ist kein bestimmtes Wirtschaftssystem<br />

festgelegt, es enthält aber eine Reihe normativer Bestimmungen, die als<br />

Rahmenbedingungen zu betrachten sind. Dazu zählen insbesondere die Garantie<br />

des Privateigentums sowie dessen soziale Verpflichtung, die Gewerbefreiheit,<br />

das Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes, die Vereinigungsfreiheit und<br />

die Freizügigkeit.<br />

Weitere Grundsätze der Ordnungspolitik werden durch das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung<br />

(1957), das Stabilitätsgesetz (1967), das Gesetz über das<br />

Kreditwesen (1961), das Gesetz über die Deutsche Bundesbank (1957) sowie<br />

eine Reihe anderer Gesetze (z. B. Tarifvertragsgesetz, Gewerbeordnung) näher<br />

bestimmt.<br />

Darüber hinaus wirken sich auf das wirtschaftliche Geschehen Einflüsse der<br />

Sozialgesetzgebung und arbeitsrechtliche Regelungen aus, ebenso wie der föderalistische<br />

Staatsaufbau und die Einbindung der Bundesrepublik Deutschland in<br />

internationale Organisationen. Regelungen der Sozialgesetzgebung beeinflussen<br />

nicht nur die Lebensverhältnisse des Einzelnen, sondern auch die Ausgabensituation<br />

des Staates und der Sozialversicherungsträger sowie die Kostenrechnung<br />

der Unternehmen.<br />

Nicht zuletzt werden die Konsum-, Spar- und Investitionsentscheidungen der<br />

Wirtschaftseinheiten (Unternehmen, Staat, Private Haushalte) durch die Steuerund<br />

Abgabenpolitik sowie die Regional- und Strukturpolitik beeinflusst. Zunehmend<br />

gewinnen für das Handeln der Wirtschaftseinheiten auch Rahmenbedingungen<br />

auf europäischer Ebene, so wie die Geldpolitik der Europäischen<br />

Zentralbank, an Bedeutung.<br />

Diese oben beschriebenen ordnungspolitischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />

müssen von den politisch Verantwortlichen, aber auch von anderen Wirtschaftseinheiten,<br />

bei wirtschaftspolitischen und anderen Entscheidungen beachtet<br />

werden. Erforderlich für Entscheidungsprozesse sind aber auch quantitative<br />

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