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Datenreport 2002

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Außer in Ungarn sind die Bürger mit den privaten, sie unmittelbar betreffenden<br />

Lebensbereichen zufriedener als mit den öffentlichen Bereichen. Besonders positiv<br />

werden generell die Wohnbedingungen und die Nachbarschaft bewertet. Die<br />

Bereiche öffentliche Sicherheit, Umweltsituation und demokratische Einrichtungen<br />

schneiden im Urteil der Bürger am schlechtesten ab. Die geringe Demokratiezufriedenheit<br />

in den Beitrittsstaaten liegt zu einem großen Teil an wirtschaftlichen und<br />

sozialen Problemen, und tatsächlich funktioniert die neue politische Ordnung noch<br />

nicht so reibungslos. Im Übrigen war auch in Westdeutschland nach der Gründung<br />

der Bundesrepublik lange Jahre eine geringe Demokratiezufriedenheit zu beobachten.<br />

Weitergehende Untersuchungen zeigen, welche Lebensbereiche für die<br />

Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt ausschlaggebend sind. In den betrachteten<br />

Ländern bestimmen ganz überwiegend die privaten Lebensbereiche die allgemeine<br />

Lebenszufriedenheit, weniger die öffentlichen. Den größten Einfluss haben<br />

in der Regel die Zufriedenheiten mit dem Lebensstandard und der Gesundheit.<br />

Mentale Belastungen (Besorgnissymptome) sind negative Komponenten des subjektiven<br />

Wohlbefindens: das Gefühl der Erschöpfung, Depressivität, Nervosität,<br />

ständige Sorgen oder häufiges Zittern (vgl. Kapitel 1). Ein hohes positives Wohlbefinden<br />

hat, wer frei ist von diesen Besorgnissen. Zwischen der Hälfte (Spanien<br />

und Ungarn) und drei Viertel (Schweden) der Bevölkerung ist frei von den genannten<br />

Belastungen. Gleichwohl berichten je nach Land immerhin zwischen einem<br />

Fünftel und der Hälfte der Bevölkerung, öfter erschöpft zu sein (vgl. Tab. 5). Die<br />

anderen Besorgnissymptome sind seltener. Generell gilt: In Ländern mit hoher<br />

Lebenszufriedenheit gibt es auch weniger mentale Belastungen. Besonders gut ist<br />

das Wohlbefinden der Schweden. In Tabelle 6 ist das Wohlbefinden nach sozialen<br />

Gruppen aufgeschlüsselt. In der Regel haben Männer ein höheres Wohlbefinden<br />

als Frauen, Junge ein höheres als Alte, Einkommensstarke ein höheres als Einkommensschwache,<br />

Erwerbstätige ein höheres als Arbeitslose, und Menschen in<br />

Mehrpersonenhaushalten ein höheres als solche, die allein leben. In Schweden ist<br />

nicht nur das allgemeine Wohlbefinden sehr hoch, auch die einzelnen Bevölke-<br />

Tab. 5: Belastungen des Wohlbefindens: Besorgnissymptome<br />

Öfter<br />

erschöpft<br />

oder<br />

erschlagen<br />

Immer<br />

wieder<br />

Ängste oder<br />

Sorgen<br />

Ständig<br />

aufgeregt<br />

oder<br />

nervös<br />

Gewöhnlich<br />

unglücklich<br />

oder niedergeschlagen<br />

in % der Bevölkerung<br />

Öfter<br />

Zittern<br />

oder<br />

Schütteln<br />

Keines<br />

dieser<br />

Symptome<br />

Schweiz 22 20 13 9 4 63<br />

Schweden 19 5 5 6 k. A. 76<br />

Deutschland 36 17 9 10 4 56<br />

West 33 15 9 9 3 60<br />

Ost 39 23 10 10 4 50<br />

Slowenien 37 8 12 11 6 56<br />

Spanien 43 13 39 17 27 47<br />

Ungarn 50 11 24 22 14 46<br />

Datenbasis: Euromodul 1999, 2000.<br />

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