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Datenreport 2002

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derartige Kumulation von Problemlagen und damit zusammenhängende Auswirkungen<br />

auf das subjektive Wohlbefinden und die soziale Teilhabe.<br />

Es zeigt sich, dass prekäre Lebenslagen in Ostdeutschland immer noch etwas<br />

weiter verbreitet sind als in Westdeutschland, vor allem im Hinblick auf finanzielle<br />

Ressourcen. Die Situation von Rentnern und Rentnerinnen ist ungeachtet der Heterogenität<br />

dieser Gruppe im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt in beiden<br />

Landesteilen relativ gut. Arbeitslosigkeit hingegen bedeutet in Ost wie West eine<br />

sehr ungünstige Versorgungssituation. Betrachtet man die Mehrfachbelastung, so<br />

zeigt sich, dass zwei Drittel der westdeutschen und ebenfalls deutlich mehr als<br />

die Hälfte der ostdeutschen Bevölkerung weder beim Lebensstandard, beim Einkommen<br />

noch bei der Wohnungsausstattung auf Mindeststandards verzichten<br />

müssen. Prekäre Lebenslagen – also Unterversorgung, die sich über mehrere Lebensbereiche<br />

erstreckt – betreffen vor allem die Gruppe der Arbeitslosen. Aber<br />

auch auf die Gesamtbevölkerung bezogen ist immerhin jede zehnte Person in<br />

zwei der drei genannten Versorgungsbereiche – Lebensstandard, Wohnung, Einkommen<br />

– stark benachteiligt.<br />

Tab. 5: Prekäre Lebenslage und subjektives Wohlbefinden, 2001<br />

Spaltenprozente<br />

Westdeutschland Ostdeutschland<br />

Wohlstand<br />

1<br />

Prekäre<br />

Lebenslage 2<br />

Wohlstand<br />

1<br />

Prekäre<br />

Lebenslage 2<br />

Gewöhnlich unglücklich oder<br />

niedergeschlagen 7 20 8 35<br />

Immer wieder Ängste und Sorgen 12 33 19 41<br />

Oft einsam 3 16 4 14<br />

Schwere gesundheitliche<br />

Probleme 7 14 11 18<br />

Unzufrieden mit Teilhabemöglichkeiten<br />

3 21 8 25<br />

1 In keinem der oben genannten Bereiche (Lebensstandard, Wohnungsausstattung, Einkommen)<br />

unterversorgt.<br />

2 Mehrfache Unterversorgung (in mindestens zwei Bereichen).<br />

Datenbasis: Wohlfahrtssurvey Trend 2001.<br />

Eine solche prekäre Lebenslage hat Auswirkungen auf das subjektive Wohlbefinden<br />

und die Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. In Tabelle 5<br />

sind deutliche Unterschiede zu erkennen: Benachteiligungen, die sich über mehrere<br />

Lebensbereiche erstrecken und auf eine prekäre Lebenslage schließen lassen,<br />

gehen in erheblichem Ausmaß mit Niedergeschlagenheit, Ängsten, Einsamkeit<br />

und gesundheitlichen Problemen einher. Auch die Teilnahmemöglichkeiten<br />

am gesellschaftlichen Leben sind massiv beschnitten. Etwa ein Viertel der Menschen<br />

in einer prekären Versorgungslage machen derartige Ausgrenzungserfahrungen.<br />

Ein relativ gesicherter materieller Wohlstand reduziert dieses Risiko in<br />

Ost- wie Westdeutschland beträchtlich.<br />

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