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Datenreport 2002

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internationalen Vergleich besonders langen Verweildauern zu senken. Die Senkung<br />

der Verweildauern gilt in Deutschland als der wichtigste Indikator für eine<br />

Senkung der Ausgaben für das Gesundheitswesen.<br />

Innerhalb der einzelnen Teilgruppen verläuft die Entwicklung unterschiedlich. So<br />

sind die Verweildauern vor allem bei den Frauen und bei den älteren Patienten<br />

deutlich gesunken, während sich bei anderen Gruppen die Zahlen kaum verändert<br />

haben, z. B. bei der Gruppe der 40- bis 59-Jährigen. Hervorzuheben ist die<br />

nicht einheitliche Tendenz zwischen den beiden Teilen Deutschlands. Während<br />

die Daten für Westdeutschland den allgemeinen Trend spiegeln, ist in Ostdeutschland<br />

die Zahl der im Krankenhaus verbrachten Nächte von 1997 auf 1999 leicht<br />

angestiegen.<br />

6.4 Krankenversicherungsschutz<br />

und Kassenwahlfreiheit<br />

In Deutschland ist nahezu die gesamte Bevölkerung gegen das Krankheitsrisiko<br />

versichert, davon die überwiegende Mehrheit (etwa 90 %) durch die Gesetzliche<br />

Krankenversicherung (GKV). In der GKV sind alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten,<br />

die ein Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze der<br />

GKV (<strong>2002</strong>: Bruttomonatseinkommen 3 375 Euro) beziehen, pflichtversichert. Bis<br />

1996 konnten die Pflichtversicherten unter den gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

nur eingeschränkt wählen; ein Wettbewerb zwischen den Kassen der GKV war<br />

nur begrenzt möglich.<br />

Die Einführung der freien Kassenwahl gehört zu den wichtigsten und folgenreichsten<br />

Reformen der Gesundheitspolitik in den letzten Jahren. Denn mit der Einführung<br />

der Kassenwahlfreiheit für alle Versicherten sollte der Wettbewerb auch<br />

zwischen den Kassen der GKV gestärkt werden. Zwar ist der gesetzlich vorgeschriebene<br />

Leistungskatalog nach wie vor für alle Kassen verbindlich, jedoch verspricht<br />

man sich von einem Wettbewerb um Versicherte langfristig sinkende Kassenbeiträge.<br />

Um einen verzerrenden Wettbewerb der Kassen um junge, gesunde<br />

und gut verdienende Mitglieder (so genannte »gute« Risiken) zu vermeiden, wurde<br />

begleitend ein finanzieller Ausgleich (Risikostrukturausgleich) zwischen den Kassen<br />

eingeführt.<br />

Die Möglichkeit eines Kassenwechsels wird von den Versicherten genutzt. Zwischen<br />

Anfang 1999 und dem Frühjahr 2000 haben 4,7 % der Versicherten die<br />

Krankenkasse gewechselt. Allerdings unterscheidet sich die Wechselbereitschaft<br />

zwischen einzelnen Gruppen noch erheblich. Während der Anteil bei den Erwerbstätigen<br />

über 5 % beträgt, ist er bei den Rentnern mit rund einem Prozent<br />

deutlich geringer.<br />

Das Wechselverhalten der Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

hat die Anteile der einzelnen Kassen deutlich verändert. Schon in den ersten Jah-<br />

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