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Erzählung interessante andere Figuren, nämlich in „Illustrious Client“. In allen anderen<br />

Stories um die „bösen 5“ treten keine (z.B. in „Empty House“ (3/1) und „Dying Detective“<br />

(5/5)) oder nur eine andere Figur auf, die aber nur sehr nebulös gezeichnet wird („Final Case“<br />

(2/11) und „Charles Augustus Milverton“ (3/7)). Der Einsatz der „bösen 5“ schließt also<br />

grundsätzlich andere, prominente Figuren aus.<br />

Es lässt sich also festhalten, dass gewisse Figurentypen einander blockieren und teilweise gar<br />

ausschließen.<br />

Daneben gibt es Figurentypen, die relativ neutral - d.h. nicht an andere Typen gekoppelt - und<br />

nicht an bestimmte Motive gebunden sind, weshalb sie frei in den verschiedensten Stories<br />

eingesetzt werden können. Dazu gehören beispielsweise der neutrale Typ des „Polizisten“<br />

(M.I.3), der Typ Dienstmädchen/Haushälterin (W.I.1) sowie - mit Einschränkung, weil nur er<br />

nur in Erzählungen, in denen es um ein tatsächliches Verbrechen geht, Einsatz findet - der<br />

„professionelle Verbrecher“ (M.I.1). Auf Grund eben dieser Neutralität gehören diese drei<br />

Typen mit zu den häufigsten Figurengruppen innerhalb der Stories (s.o.).<br />

Atypische Figuren werden sehr häufig aus stereotypen Figuren mit konträren Eigenschaften<br />

entwickelt; so steht beispielsweise der „gute“ Aristokrat Reginald Musgrave („Musgrave<br />

Ritual“, 2/5) den ansonsten eher als blasiert und arrogant wirkenden Aristokraten entgegen;<br />

Neville St. Clair („Twisted Lip“, 1/6), der verhindern will, dass seine Tätigkeit als Bettler<br />

bekannt wird, wird als „guter“ Krimineller gezeichnet; die aufsässigen Frauenfiguren Lady<br />

Holdernesse („Priory School“, 3/5) und Violet de Merville („Illustrious Client“, 1/5) stehen<br />

dem Stereotyp des angel in the house entgegen, und auch Isadora Klein („Three Gables“, 5/3)<br />

ist eine Extremvariante des frivol-erotischen Liebhaberinnen-Typs. Atypische Figuren, die<br />

nicht aus Stereotypen gebildet werden, sind die verrückten Professoren in „Creeping Man“<br />

(5/8), der Abenteurer Philip Green („Lady Frances Carfax“, 4/6), Mycroft Holmes („Greek<br />

Interpreter“ 2/9, „Bruce-Partington Plans“, 4/4), Irene Adler („Scandal in Bohemia“, 1/1),<br />

Mary Sutherland („Case of Identity,1/3) und Lady Frances Carfax („Lady Frances Carfax“,<br />

4/6).<br />

Daneben wird bei Betrachtung der Figuren ebenfalls deutlich, dass Conan Doyle in den<br />

Erzählungen häufig auch Figuren mit geringer Varianz mit atypischen Figuren kombiniert,<br />

was vor allen Dingen dann geschieht, wenn ein bestimmtes Schema zum wiederholten Male<br />

eingesetzt wird und durch das Einsetzen einer komplexen Figur variiert werden soll. So wird<br />

die ungewöhnlich positive Vaterfigur des Alexander Holder in der Erzählung „Beryl Coronet“<br />

(1/11) mit den „klassischen“ Figurentypen des „Gothic villain“ (M.I.9), verkörpert in der

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