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keine Eindrücke sammelt, sondern nur den Dialog zwischen Detektiv und Täter hinter einem<br />

Vorhang belauscht. In einer ähnlichen Position befindet sich in den späteren Erzählungen, die<br />

Extremvarianten darstellen, der Leser, wodurch den Erzählungen durch die geänderte<br />

Perspektive der Rätselcharakter und das Wesen einer Kriminalgeschichte genommen werden.<br />

3.3.4 Ergebnisse der Auswertung des Handlungsverlaufs<br />

Bei der Analyse der Figuren und der einzelnen Handlungselemente stellte sich heraus, dass<br />

Conan Doyles Variationen durch die Zeit hindurch immer relativ konstant blieben; es konnte<br />

so keine verstärkte Variationsstärke in den letzten Bänden im Vergleich zu den ersten<br />

Erzählsammlungen festgestellt werden. Das Auftreten von ungewöhnlichen Figuren und<br />

Handlungselementen war quantitativ zu Anfang des Wirkens von Conan Doyle ebenso groß<br />

wie gegen Ende. Durch einen Zeitraum von 35 Jahren (der erste Erzählband erschien nach<br />

vorheriger Veröffentlichung im Strand Magazine als Sammelband im Jahr 1892, der letzte<br />

1927) behielt Conan Doyle so die innere Form der Erzählungen immer bei und entsprach<br />

damit den Erwartungen seiner Leser.<br />

Ganz anders verhält es sich aber mit der äußeren Form der Sherlock-Holmes-Stories, dem<br />

Handlungsverlauf, wie man bei der Analyse beobachten konnte.<br />

Im ersten Band, The Adventures of Sherlock Holmes, finden sich beinahe ausschließlich<br />

Handlungsverläufe nach dem Typ 1a und 2a. Die einzige Ausnahme stellt die Erzählung „Man<br />

with the Twisted Lip“ (1/6) dar, die durch Einschübe variiert wird und somit dem Typ 2b<br />

entspricht. Alle anderen Erzählungen werden jedoch nur durch relativ leichte Variationen wie<br />

Ausschläge in den ungewöhnlicheren Bereich und durch Umstellung der Sequenzen verändert.<br />

Im zweiten Band, den Memoirs of Sherlock Holmes, lassen sich hauptsächlich Variationen<br />

nach dem Typ 1a (2/8, 2/10), 2a (2/1, 2/6, 2/7) und 2b (2/2, 2/9) feststellen. Ein Mal tritt Typ<br />

1b auf (2/3). In den Memoirs lassen sich hier schon mehr Varianten des Typs 3a mit starker<br />

Variation finden als in den Adventures, nämlich drei (2/4, 2/5, 2/11).<br />

Im dritten Band finden sich sieben Erzählungen des Typs 1a (3/2, 3/9, 3/10, 3/11, 3/13, 4/1,<br />

4/7), die stärkere Variante des Typs 1, Typ 1b, tritt hier bereits drei Mal auf (3/3, 3/6, 3/8). In<br />

The Return of Sherlock Holmes liegt keine Erzählung vor, die nach dem Typ 2a verläuft,<br />

wohingegen der Typ 2b drei Mal vertreten ist (3/4, 3/5, 3/12). Zudem lassen sich auch zwei<br />

Erzählungen des Typs 3a finden (3/1, 3/7). Obwohl es im dritten Band eine Erzählung des<br />

starken Typs 3a weniger gibt als im zweiten Band, wird das Grundmodell der Sherlock-

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