03.01.2013 Aufrufe

Seite - RWTH Aachen University

Seite - RWTH Aachen University

Seite - RWTH Aachen University

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

269<br />

Auch Conan Doyle scheint dies bemerkt zu haben: Denn obwohl er in einigen Fällen mit dem<br />

Verlauf der Handlung und der Erzählperspektive experimentiert, kehrt er doch immer wieder<br />

zum ursprünglichen Modell zurück, das als Träger der Handlungskonzeption am besten<br />

geeignet ist.<br />

Die Schriftstellerin Ruth Rendell räumte in einem Interview aus dem Jahr 1983 ein, dass sie<br />

es Leid geworden sei, immer wieder ähnliche Plots zu konstruieren, weshalb sie versuche,<br />

nicht nach herkömmlichem Schema zu schreiben. 667 Auch Conan Doyle war des rigiden<br />

Schemas seiner Erzählungen müde, was sich vor allem daran erkennen lässt, dass er Holmes<br />

im zweiten Band sterben lassen wollte. Dabei war das Schema beim Publikum bereits zu<br />

populär geworden und Conan Doyle erkannte letztlich, dass die Stärke seiner<br />

schriftstellerischen Fähigkeiten eben genau im Wechselspiel zwischen „erwartete[r]<br />

Wiederkehr des Bekannten und der ebenfalls erwarteten, aber zugleich überraschenden<br />

Abwandlung“ 668 lag.<br />

667 Vgl. hierzu die Interviewsammlung The Craft of Crime, 1983. Wie zitiert in Leonhard, Mord, S. 160-161.<br />

668 Suerbaum, „Gefesselter Detektivroman“, S. 442.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!