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Variationsgrad Figuren:<br />

378<br />

______________________________________________________________________ __<br />

gering eher gering mittel eher stark stark<br />

Kommentar:<br />

Die starke Variation der Figuren ist darauf zurückzuführen, dass Agatha Christie im<br />

Erzählband The Thirteen Problems eine interessante Rahmenhandlung einsetzt, die die<br />

dreizehn Rätselgeschichten des Dienstagabend-Clubs umschließt. Dadurch liegt zum einen<br />

eine konstitutive Figurengruppe vor, die in jeder Erzählung auftaucht - nämlich die der<br />

Tabelle 1 - und die allesamt die Funktion eines (Hobby-) Detektivs einnehmen. Daneben wird<br />

aber auch mit jeder der dreizehn Erzählungen eine zweite, völlig andere Konstellation von<br />

Figuren eingeführt, die die Akteure der Rätselgeschichte darstellen.<br />

Bei genauerer Betrachtung der Figuren der Rätselgeschichte lässt sich feststellen, dass sie -<br />

ähnlich den Figuren der Sherlock-Holmes-Stories - kaum beschrieben und in der Handlung<br />

bloß ihrer Funktion entsprechend eingesetzt werden, nämlich als Mörder und Opfer. Außer<br />

der übertriebenen Schminke und der auffälligen Kleidung von Carol werden keine Details<br />

dargestellt. Dies hängt stark mit der Perspektive zusammen, aus der die Erzählerin Joyce sie<br />

wahrnimmt, die die Ereignisse nur aus der Ferne wahrnimmt. Anders als in den anderen<br />

Stories von Agatha Christie erfährt der Leser sonst nichts über die Figuren, was sehr<br />

ungewöhnlich ist. Im Gegensatz zu den Sherlock-Holmes-Stories sind zwei der<br />

Verbrecherfiguren äußerst brutal, was in der geschilderten Explizität bei Conan Doyle nur<br />

selten zu finden ist. Vor allen Dingen findet man in den Sherlock-Holmes-Stories keinen<br />

Frauenmord, was in Conan Doyles chauvinistisch-protektiver Haltung gegenüber Frauen<br />

begründet liegt. Skrupel dieser Art kennt Agatha Christie nicht: in ihren Kriminalgeschichten<br />

sterben Frauen und Männer gleichermaßen. Ebenso lässt sich nur in einer Erzählung ein<br />

äußerst durchtriebenes Verbrecherpaar finden, nämlich in der Erzählung „Lady Frances<br />

Carfax“ (4/6). Bei Betrachtung aller Kriterien, vor allem aber auch bedingt durch die<br />

Zweiteilung des Figureninventars, lässt sich hier ein hoher Wert für den Variationsgrad<br />

ermitteln.

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