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Kommentar:<br />

319<br />

Die Besonderheiten der Geschichte stehen alle im Zusammenhang mit der außergewöhnlichen<br />

Rolle der schönen Isadora Klein, die eine ganze Verbrecherbande für sich arbeiten lässt.<br />

Mrs. Maberley repräsentiert den Typ der Mutter (Typ W.I.3), die über den frühen Tod des<br />

Sohnes tief trauert. Allerdings wird mit ihr die typische Mutterfigur variiert: Sie wird als sehr<br />

selbständige Dame dargestellt, die nach dem Tod ihres Mannes und Sohnes eine Weltreise<br />

unternehmen möchte. Sie stellt somit eine von Männern völlig unabhängige Frauenfigur dar,<br />

was als relativ ungewöhnlich zu bewerten ist.<br />

Douglas Maberley nimmt in der vorliegenden Geschichte eine Rolle ein, die sonst in den<br />

Sherlock-Holmes-Stories nur weiblichen Figuren vorbehalten ist, nämlich die der<br />

rachesüchtigen, sitzen gelassenen Ex-Geliebten (vgl. hierzu z.B. Flora Millar aus „Noble<br />

Bachelor“ (1/10) und Kitty Winter aus „Illustrious Client“ (5/1)). Wie Mary Holder aus „Beryl<br />

Coronet“ (1/11) und Violet de Merville „Illustrious Client“ (5/1) verfällt er der faszinierenden<br />

Ausstrahlung einer schönen, aber bösen Person. Da Douglas Maberley somit eine weibliche<br />

Funktion und Rolle einnimmt, stellt er den sehr außergewöhnlichen männlichen Atyp zur<br />

„Geliebten” dar.<br />

Steve Dixie ist eine Kopie des dummen und grobschlächtigen Verbrechers Sam Merton aus<br />

„Mazarin Stone“ (5/3) (Typ M.I.1). Als Verbrecher ist er schon an seinem bösen Blick zu<br />

erkennen. Er ist neben John und Lucy Hebron „Yellow Face“ (2/2) einer der wenigen<br />

Schwarzen in den Sherlock-Holmes-Stories.<br />

Über Barney Stockdale erfährt der Leser nur sehr wenig, er ist jedoch der „principal“ einer<br />

Verbrecherbande (Typ M.I.1) und arbeitet für Isadora Klein. Seine Frau Susan lässt sich von<br />

Mrs. Maberley als Hausmädchen einstellen, um auszuspionieren, wann die Koffer von<br />

Douglas in England eintreffen; sie verrät ihrem Mann auch, dass Mrs. Maberley Holmes<br />

engagiert hat. Sie ist eine der wenigen, professionellen Verbrecherinnen der Sherlock-<br />

Holmes-Stories (Typ W.II.3).<br />

Isadora Klein ist eine einzigartige Figur. Entfernte Ähnlichkeiten weist sie nur mit Irene Adler<br />

aus „Scandal in Bohemia“ (1/1) auf: Sie ist ebenso wie diese völlig unabhängig und<br />

selbständig. Wie Irene Adler trägt Isadora Klein einen Kampf gegen Holmes aus, den sie<br />

jedoch verlieren muss, da sie eine Verbrecherin ist. Sie stellt die einzige schöne und<br />

gnadenlose Verbrecherin dar und schlägt auch Holmes in ihren Bann. So erklärt Watson zu<br />

ihrer Figur: „I felt that of all Holmes’s criminals this was the one whom he would find it

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