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3.2.1.5 Clues<br />

176<br />

Sherlock Holmes took the glasses into his hand and examined them with the utmost attention and interest. He<br />

held them to his nose, endeavoured to read through them, went to the window and stared up to the street with<br />

them, looked at them most minutely in the full light of the lamp, and finally, with a chuckle, seated himself at the<br />

table and wrote a few lines upon a sheet of paper, which he tossed across to Stanley Hopkins. ‘That’s the best I<br />

can do for you, said he. ‘It may prove to be of some use.’ 502<br />

So beschreibt Conan Doyle Holmes’ Spurensuche bei einem mysteriösen Mordfall. Und<br />

natürlich sind seine Untersuchungen für den Inspektor von Nutzen: anhand seiner<br />

Deduktionen an der Brille kann Holmes eine detaillierte Beschreibung der Gesichtszüge der<br />

Täterin abgeben.<br />

Dabei steckten zu der Zeit, als Conan Doyle seine Stories zu schreiben begann, die Methoden<br />

zur Untersuchung in einem Mordfall noch in den Kinderschuhen. Oftmals wurden durch<br />

Unachtsamkeit oder auf Grund der Annahme, dass bestimmte Gegenstände oder Spuren an<br />

einem Tatort nicht von Bedeutung waren, diese beiseite geschafft. Schon oben 503 wurde auf<br />

die Ermittlungen im Fall der Constance Kent hingewiesen, bei denen der ermittelnde Beamte<br />

den blutverschmierten Händeabdruck und das blutige Nachthemd der jugendlichen Mörderin<br />

beseitigte.<br />

Kriminaltechniken, um einen schon bekannten Täter identifizieren zu können, entwickelten<br />

sich erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Interessanterweise lassen sich viele der neu<br />

entdeckten Methoden auch in den Sherlock-Holmes-Stories finden: So macht sich Holmes<br />

selbst viele Techniken zur Deutung der verschiedensten Hinweise zu Nutze, wie im<br />

Folgenden zu sehen sein wird. 1879 entwickelte Alphonse Bertillon in Paris die sogenannte<br />

„Bertillonage“, ein kompliziertes Vermessungssystem, mit Hilfe dessen die verschiedensten<br />

Körpermaße - Gesamtgröße, Kopfumfang, Fußlänge etc. - erfasst und in ein<br />

Karteikartensystem aufgenommen wurden. Auch Scotland Yard übernahm kurz darauf die<br />

Methode der „Anthropometrie“. Allerdings gab es häufig Rückschläge bei Ermittlungen, da<br />

die Messergebnisse oftmals nicht präzise waren und noch keine Methode entwickelt worden<br />

war, das Karteikartensystem nach bestimmten Merkmalen zu sortieren. 504<br />

Anhand der verschiedenen Fußlängen und typischen Fußmerkmale am Tatort in „Boscombe<br />

Valley“ (1/4) kann Sherlock Holmes den Tathergang nachvollziehen und den wahren Täter<br />

ausfindig machen:<br />

502<br />

„Golden Pince-Nez“ (3/10), S. 231.<br />

503<br />

Vgl. S. 67.<br />

504<br />

Vgl. hierzu Thorwald, Jahrhundert, S. 23-63.

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