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steht unter dem schlechten Einfluss des sardonischen George Burnwell. Wie James McCarthy<br />

versucht auch Arthur nicht, sich vom Verdacht zu befreien, weil er Mary, die er liebt,<br />

schützen will.<br />

Mary Holder verfällt wie Violet de Merville aus „Illustrious Client“ (5/1) einem typischen<br />

Byronic hero, einem faszinierenden Bösewicht. Im Gegensatz zu Violet de Merville, die sich<br />

letztlich von Adelbert Gruner trennt, begeht Mary 730 ein Verbrechen für George Burnwell,<br />

was für eine Frauenfigur völlig untypisch ist. Mary, die von ihrem Vater als engelsgleiche<br />

Person beschrieben wird, verlässt - durch die Liebe zum bösen Burnwell - ihre Rolle als gute,<br />

liebende Tochter, womit ihre Figur eine Variante bzw. eine Umkehrung des Typs angel in the<br />

house (Typ W.II.1)darstellt.<br />

George Burnwell ist ein typischer Gothic villain, der durch seine diabolisch-faszinierende Art<br />

ein junges Mädchen dazu bringt, ein Verbrechen für ihn zu begehen. Auch Arthur, der durch<br />

George Burnwell immer wieder zum Spielen verleitet wird, kann sich seinem Einfluss nicht<br />

entziehen. Holmes bezeichnet ihn als „one of the most dangerous men in England“, was seine<br />

Funktion als Gothic villain in der Erzählung noch unterstreicht. Wie in „Lady Frances Carfax“<br />

(4/6) wird das Verbrechen auch hier von einem Paar begangen; allerdings ist Mary nicht<br />

wirklich böse wie Mrs. Fraser, sondern ist dem sardonischen Burnwell hörig.<br />

Als „Nebenverdächtige“ werden das Dienstmädchen Lucy Parr (Typ W.I.1) und ihr Freund<br />

Francis Prosper (Typ M.I.5) eingeführt; beide geraten fälschlicherweise - durch die<br />

Äußerungen Marys - unter Verdacht, das Diadem gestohlen zu haben. Holmes findet jedoch<br />

bald heraus, dass beide nicht am Verbrechen beteiligt sind: Es finden sich nämlich keine<br />

Spuren von Prospers Holzbein am Tatort. Beide Figuren stehen als Dienstmädchen und<br />

Gemüsehändler im Kontrast zu den anderen Oberschicht-Figuren der Erzählung. Bei<br />

Betrachtung aller Faktoren lässt sich ein Variationsgrad im Bereich „mittel“ feststellen.<br />

730 Der Name Mary wird für Frauenfiguren von Conan Doyle noch häufiger verwendet, so z.B. auch für Mary<br />

Sutherland in „Case of Identity“ (1/3).

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