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391<br />

of thirty was something to be justly proud of. It had been reported that the Prime Minister had<br />

said to someone that ‘young Waring would go far’.” 761<br />

Waring entspricht so dem Typ des jungen Staatsmannes, der in den SherlockHolmes-Stories<br />

z.B. von Percy Phelps (Naval Treaty, 4/10) repräsentiert wird. Daneben wird seine Figur mit<br />

dem Typ des jungen Mannes kombiniert, der in ein Verbrechen verstrickt wird und auf einen<br />

schlau augeklügelten Betrug hereinfällt, entsprechend den Figuren Wilson („Red-Headed<br />

League”, 1/2) und Hall Pycroft („Stockbroker’s Clerk”, 2/3) in den Sherlock-Holmes-Stories.<br />

Dabei wird Waring jedoch nicht - wie die Sherlock-Holmes-Figuren - dadurch zum Opfer,<br />

dass er sich durch Aussicht auf einen hohen Geldbetrag oder Prestige in ein Verbrechen<br />

verstricken lässt, sondern weil er sich in die schöne, unschuldig wirkende Verbrecherin Elsie<br />

Clayton verliebt, was ein neues Motiv darstellt.<br />

Das Duo Rice/Clayton stellt ein überaus schlaues und durchtriebenes Verbrecherpaar dar, das<br />

dadurch besonders ungewöhnlich erscheint, weil es zwei Frauen sind, die mit einem<br />

hinterhältigen Trick Männer dazu bringen, ihnen mehr und mehr Geld zu geben. Besonders<br />

perfide wird ihr Verbrechen dadurch, dass sie - nach Poirot - die Ritterlichkeit eines Mannes<br />

ansprechen, um ihnen aus einer anscheinenden Notlage zu helfen: die Frauen geben vor, selbst<br />

erpresst zu werden. Um Waring in die Falle zu locken, spielen sie ihm durchtrieben einen<br />

Todesfall vor, bei dem sich Mrs. Rice als der gewalttätige Ehemann ihrer angeblichen Tochter<br />

ausgibt: „The tall deep-voiced Mrs. Rice is a very successful male impersonator. It was she<br />

who played the part of the husband. - without her grey wig and suitably made up for the<br />

part.” 762<br />

Die young lady in distress, eine feste Größe in den Sherlock-Holmes-Stories 763 , ist immer von<br />

Herzen gut und ohne Unterstützung eines Mannes völlig hilflos. In der vorliegenden Agatha-<br />

Christie-Story wird diese Rolle von der schönen Elsie Clayton nur gespielt: Sie gibt vor,<br />

Warings Hilfe zu benötigen, um dem Angriff ihres bösen Mannes zu entgehen. Dabei wirkt<br />

sie schwach und hilflos: „She played her part very well. She always does. A most<br />

accomplished little actress. Everything is very pure - very innocent. She appeals, not to sex,<br />

but to chivalry.” 764*<br />

Die beiden Frauen stellen - auch für die Agatha-Christie-Stories - ein durchaus<br />

ungewöhnliches weibliches Verbrecherpaar dar.<br />

761 „Stymphalean Birds”, S. 130.<br />

762 „Stymphalean Birds”, S. 151.<br />

763 Vgl. den Typ der mad woman in the attic (Typ W.II.2).<br />

764 „Stymphalean Birds”, S. 151-152.

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